Ende März haben Max und ich bei einem Fotoprojekt des Tierspitals Zürich mitgemacht. Heute war ich an der Vernissage. Bei Bild Nr. 8 bin ich fast in Ohnmacht gefallen (← würde heftig.co schreiben 😉 )
Als ich im März bei Facebook den Aufruf des Tierspitals zur Teilnahme an einem ebenso schönen wie ungewöhnlichen Fotoprojekt sah, war ich sofort davon begeistert – und ebenso umgehend ernüchtert: Welches meiner Springinsfeld- und Panikzwerglis würde schon für eine Kamera stillhalten? Und dann noch aushäusig.
Tünn würde mich schon beim Versuch, ihn einzutüten, töten. Felize würde der Einfachheit halber lieber still sterben vor Angst als sowas mitzumachen. Und Shakti würde mir spätestens im Fotostudio die Pulsadern rausreissen.
Entschlossen, das Projekt sowohl für Katz wie Mensch schadlos zu überstehen, kam nur einer hier in Frage: the Max 😀
Also habe ich Max gefragt:
„Duhuuu, Max?“
Max: =^.^=?
Ich: „Würdest du die Unterseite deiner Vorderpfoten fotografieren lassen für ein cooles Projekt?“
Max: „Krieg ich dann Mozzarellabällchen?“
Ich: „Aber nicht die ganze Tüte.“
Max: „Die halbe.“
Ich: „Drei, vier Bällchen.“
Max: „Bazar hier immer.“
Also haben wir einen Termin vereinbart. Max fands da im Fotostudio jetzt nicht einfach nur Klasse, aber er hat für Kamikatze-Zwerglis-Verhältnisse echt sehr super mitgemacht.
Die mussten das Studio danach zwar wahrscheinlich grundsatzenthaaren, da Max seine Haare zur Verteidigung abschoss wie ein Stachelschwein seine Stacheln. Aber die wollten das ja so. Ich mein: Wer lädt sonst fremde Katzen ins Fotostudio ein? Eben.
Zurück zu Hause bekam Max 6 Mozzarellabällchen. Da war er wieder glücklich 😀
Die tolle Fotografin Michelle Aimée hatte uns schon „vorgewarnt“, dass nicht alle Fotos es ins „Finale“ schaffen werden: Nämlich im Warteraum des Tierspitals ausgestellt zu werden.
Also hibbeln: Wenn schon, denn schon. Ich würde mich wahnsinnig freuen, wenn Maxens Pfote dazu beitragen könnte, besorgte Tierhalter im Wartezimmer ein wenig abzulenken und sie ob der Bilder doch ein wenig lächeln müssten – zumal die meisten Kunden dort nicht einfach mal zum Impfen mit ihren Schatzis ins Spital fahren. Nein, eher nicht.
Ich selber habe in diesem Raum schon manch bange Stunde und dreimal auch schon halbe Nächte verbracht. Habe von vielen Menschen herzlichen Trost erfahren und anderen geschockten Tierhaltern in bangen Stunden des Wartens mit Mineralwasser, Kaffee und Tränen beigestanden. Ja, gar Freundschaften geschlossen.
Wir Tierspital-Kunden wissen: Es gibt keine bessere tiermedizinische Versorgung im Grossraum Zürich (oder gar auf der Welt?) – und auch menschlich und tierisch sind die Leute dort einfach umsichtig ohne Ende ❤
Doch dieser Warteraum der Ungewissheit ist ein Tränenmeer: Mal der Freude, oft leider auch der Trauer, wenn man zu spät kam und die wirklich tollen Ärzte dort nichts mehr tun konnten, als weiteres Leid zu ersparen.
So hatte ich heute bei meinem Besuch dort ohne Patient dennoch einen Kloss im Hals: Wie oft sass ich schon dort wegen Mathildchen? Einmal ist das Taxi nach Mitternacht mit Thillie an Bord fast bis in die Eingangshalle gerast – damals, als sie fast erstickte und der Taxifahrer echt alles gab, sie zu retten.
Oder kam sie besuchen, wenn sie stationär dort war.
Und an ihrem letzten Tag, als wir sie vor der nächsten OP erlösen mussten.
Aber auch mit Felize, LouLou und Omar war ich einige Male dort. Und sogar ganz früher als junger Mensch mit meinen Kaninchen und Meerschweinchen.
Ein Raum voller Erinnerungen und Emotionen.
Es wäre mir eine Ehre, wenn „wir“ dort auch optisch einen Pfotenabdruck im Wortsinne hinterlassen könnten – für alle sichtbar: Wir waren auch hier, wir wissen, was ihr gerade durchmacht – und es wird gut. Auf die eine oder andere Weise, ihr seid in den besten Händen der Welt.
Ob die Fotos trotz Max‘ zwar nur leichten, aber doch wackligen Widerstands im Studio gut genug wurden?
Sie wurden.
Heute war ich an der Vernissage der „Ausstellung“: Und – yehaaa! – Foto Nr. 8 bei den Katzenpfoten erkannte ich sofort als Mäxchens ❤
Merke: Ich erkenne die Unterseiten der Pfoten meiner Katzen. Öhm… – ach: Entweder hat man einen Tick oder man hat ihn nicht. Ich hab ihn. Andere haben doofere Ticks, find ich 😛
- Max‘ Pfotenabdruck in der Katzenpfotengalerie ❤
- Hach – ist die nicht plüschig? Mein Mäxele 😀 Foto: Michelle Aimée
- Hier die Pfote von einer Katze – die Süsse dürfte eher klein sein (gemäss Besitzerin aber nicht jung). Foto: Michelle Aimée
- Maine Coon – krasser Grössenvergleich, oder? Foto: Michelle Aimée
- Die Katzenpfotengalerie in der Wartehalle des Tierspitals Zürich. Man beachte auch die Kleenex auf dem Tischchen – die werden oft gebraucht.
- Die Hundepfotengalerie in der Wartehalle des Tierspitals Zürich
- Tolle Hundepfote – tolles Bild, oder? Foto: Michelle Aimée
- Und hihi: Das süsse Ding war sicher kürzlich im Nagelstudio 😀 Foto: Michelle Aimée
- Und das sieht aus wie ein Wesen von einem anderen Stern. Foto: Michelle Aimée
- Die Pfotis auf dem Cover der neuen Vetsuisse-Ausgabe. Foto: Michelle Aimée
Es war auch sehr schön, all die anderen Verrückten zu treffen, die sowas mitmachen (gut – mit Hunden ists ja einfach, ne? 😉 ), die Fotografin, das Tierspital und viele Angestellte dort, die ihre eigenen Tiere für das Projekt begeistern konnten – ein wirklich schöner Anlass.
Und nun hält das Mäd Mäxchen seine Pfote schützend über Patienten und liebende Wartende dort – ich finde das wunderschön.
Ja, alte sentimentale Kuh ich bin 😀
Danke, Max!
ps: Die schönen Fotos von den Pfoten hat alle Michelle Aimée gemacht. Bitte respektiert ihr Urheberrecht. Wir haben sie alle heute ermuntert, ein Buch mit den Bildern herauszubringen – ich hoffe, sie macht das!