Schlagwort-Archive: FIV

Geliebte Moriah – ein neues Sternchen strahlt auf uns herab

Ich dachte, ich fahre heute mit Moriah wegen eines chronischen Schnupfens und Appetitlosigkeit in die Tierklinik. Doch dort lernte ich, dass uns ein Lungentumor dorthin geführt hatte. Überlebenschance: null.

Am Pfingstwochenende fiel mir auf, dass Moriahs Nase wieder etwas verstopft war und sie kurzatmig schien. Zudem stellte sie am Sonntagabend das Fressen ein. Als am Montagabend nicht einmal roher Thunfisch sie zu locken vermochte, wusste ich, dass meine Katze ernsthaft krank sein muss. Ich war weit davon entfernt zu ahnen, wie krank.

Ich war eigentlich ziemlich sicher, dass wir heute in die Tierklinik fahren, sie wieder Tabletten gegen den blöden Schnupfen verschrieben bekommt, und in zwei, drei Tagen alles wieder gut ist.

Doch so war es nicht.

Als ich in der Klinik ankam und uns anmelden wollte, schrie und weinte Moriah plötzlich in zuvor von ihr ungehörten Tonlagen aus der Transportbox heraus. Alle Corona-Schutzvorgaben ignorierend schmiss ich mich mitten im Empfangsraum auf den Boden und riss das Gitter von der Box. Meine erstickende Katze klammerte sich an meine Arme und liess sich bereitwillig herausziehen. Ich zog meine Schutzmaske vom Gesicht und nutzte sie, Moriah all den Schnodder und Speichel von Nase und Schnauze zu wischen, damit sie Luft bekam.

Inzwischen hatten wir genug Aufmerksamkeit erregt, dass eine Pflegerin herbeigeeilt kam, um Moriah sofort in eine Sauerstoffstation zu setzen. Mich bei den Umstehenden für die Sauerei auf dem Boden entschuldigend, versuchte ich meines Schockzustands Herrin zu werden. Was mir so semi gelang.

Zwei Stunden später war klar, dass Moriahs chronischer Schnupfen ihr geringstes Problem war. Sie hatte Wasser in der Lunge. Reichlich. Und Luft im Magen. Auch reichlich. Sowas kann Schnupfen nicht auslösen. Die Tierärztin erklärte mir sehr geduldig und ernst, was die Ursachen für Moriahs Beschwerden sein könnten und welche Optionen es gibt. Während des Gesprächs wurde ich immer desillusionierter. Es gab eigentlich nur noch eine Option.

Schliesslich sagte sie, wäre das ihre Katze, würde sie sie erlösen. Ich sah Moriah mit Tränen in den Augen in ihrer Sauerstoffstation an und wusste, dass die Tierärztin recht hatte. Ich nickte. Sie fragte noch, ob ich dabei sein wolle. Natürlich.

Also liess ich mein zauberhaftes, todkrankes Mörchen schwersten Herzens heute kurz vor 18 Uhr gehen.

Moriah, du unfassbar mutige und gütige Katze: Was haben wir alles zusammen erlebt. Am 22.12.2012 halfen mir liebe Freundinnen, dich von Frankfurt, wo du aus Cadiz kommend gelandet warst, im Auto nach Zürich zu fahren, weil ich mir die lange Autofahrt mitten in der Nacht im tiefsten Winter allein nicht zutraute. Mein innigster Dank gilt euch für immer, liebe Anja und Petra!

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Hier angekommen, zeigte sich, dass du – anders als in der Vermittlung deklariert – keineswegs katzensozial und menschenpanisch warst. Sondern genau anders herum: Mit meiner Existenz hattest du nach kürzester Zeit kein Problem mehr, aber igitt: andere Katzen!

Du lebtest deswegen die ersten Tage in panischer Angst vor den anderen Katzen hier – auch nur schon durch die Gittertür diese hörend und riechend. Schnell war mir klar, dass wir erneut die weise und planvolle Unterstützung unserer bewährten Katzenverhaltenstherapeutin Christine Hauschild brauchten. Ein Jahr gab ich uns Zeit, deine Katzensozialisierung zu schaffen – sonst müsste ich dich allein weitervermitteln.

Leicht wars nicht… Monatelang Gittertür, Klickertraining, Videoprotokolle, Training, Training, Training – leicht wars wirklich nicht. Aber wir habens innerhalb eines Jahres geschafft. Dir und deiner Kontrahentin Shakti wurde sogar Christines grossartiges Buch «Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand» gewidmet.

Und ich habe dabei wiedermal irre viel über euch zauberhafte Wesen gelernt.

Du bist nur rund zehn Jahre alt geworden. Doch ich hoffe, ich konnte dir den grössten Teil deines Lebens glücklich gestalten.

Meine wundervolle, tapfere «stray cat who lived in an abandoned empty lot not far from the ocean in the city of Chiclana, province of Cadiz. Where most of the other cats were poisoned by our neighbours» wie es unter anderem im Begleitbrief zu deiner Vermittlung stand und aus dem ich weiss, was über deine schreckliche Vergangenheit bekannt ist: Ich bin sicher, du weisst, dass ich dich mehr liebe als ich in Worte zu fassen vermag.

Moriah, meine tapfere Schöne, du bist nicht fort – nur woanders. Grüss mir die anderen Sternchen und leuchtet für uns.

Du fehlst.

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Mathilde – 5 Jahre schon

Ich durfte im Tierspital von dir Abschied nehmen – sie haben das alles sehr liebevoll «arrangiert». Ich hatte natürlich wiedermal keine Taschentücher dabei – das hab ich nie, Mathilde.

Du hast noch mit dem Beatmungsschlauch genasbusselt – verzeih, wenn ich lache, während ich weine. Und du hast so laut geschnurrt wieder. Das war immer das Problem, dass sie deine Herztöne nicht abhören konnten, weil du immer so laut geschnurrt hast.

Als sie heute vor fünf Jahren ein letztes Mal deine Herztöne abhörten, hast du nicht mehr geschnurrt. Man hörte laut und deutlich – diese Stille. Kein Schnurren, kein Herzschlag, einfach nur Stille. Friedlich. Sanft. Heute vor fünf Jahren. Um 11.10 Uhr.

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Für immer in meinem Herzen, mein intergalaktisches Kampfschiffchen

Geliebte Faramee – nicht fort, nur woanders

Ich stehe noch unter Schock. Vor wenigen Stunden musste ich meine geliebte Best-Buddy-Katze Faramee gehen lassen. Vor nicht mal 48 Stunden schien noch alles wunderbar, nichts deutete auf das Drama hin, das folgen sollte.

Am Samstagabend drängelte Faramee mich – wie so oft – noch fast vom Sofa vor Anlehnungsbedürftigkeit, quakte mich erwartungsvoll an, wenn ich nur Richtung Leckerlitüte dachte und folgte mir schliesslich ins Schlafzimmer als ich es angebracht fand, den Tag schlafender Weise abzuschliessen. Das war unser letzter «normale» Tag.

Sonntagmorgen tigerte Faramee zwar wie immer ums Bett, mir fiel aber ihre eigenartig geduckte Körperhaltung auf. Da jedoch ein ordentlicher Sturm ums Haus tobte, vermutete ich diesen als Grund für ihr verstörtes Verhalten.

Als sie allerdings ihr Frühstück verschmähte und nicht einmal für ihre geliebten Leckerli empfänglich war, hielt ich ihr meine Hand hin – quasi fragend, was denn los sei?

Sie hackte mir mit einer Wucht ihre Krallen in meine rechte Hand, dass für einige lange Sekunden weder ich mich noch sie sich aus dieser Situation zu befreien vermochte. Erst war ich schmerzerfüllt, dann sauer. Und dann misstrauisch: Die einstmals kratzbürstige Vampirkatze Faramee hatte mich seit Jahren nie mehr attackiert – nicht einmal, wenn ich sie mal zum Tierarzt schleppen wollte – was war nur mit ihr los?

Noch immer schob ich ihre Verstörtheit auf den Sturm. 

Im Laufe der nächsten Stunden wurde sie immer eigenartiger, fauchte die anderen Katzen an, mit denen sie sonst immer traumverloren geschmust und gespielt hatte, verlangte irgendwann, trotz Sturm auf die Terrasse raus zu dürfen, wonach auch ich endlich begriff, dass der Sturm nicht unser Problem war.

Als ich einen langen Speichelfaden an ihrem Kinn sah, hatte ich die Zeit bereits genutzt zu recherchieren, an welche Tier-Notaufnahme in der Stadt Zürich wir uns an einem Sonntag wenden könnten, nachdem das Zürcher Tierspital seit einer Gesetzesänderung vor rund zwei Jahren nur noch Überweisungspatienten annehmen kann – und Notfälle, die unübersehbar solche sind. Doch noch wollte ich ja nur sichergehen, dass mit Faramee alles wieder gut kommt, glaubte nicht ernsthaft daran, dass ihr Leben akut bedroht sei.

Nach einigen Telefonaten war klar, dass wir in eine Tierklinik nach Regensdorf fahren würden, die mir telefonisch auch bestätigte, dass Faramee gerade alles und nichts haben könnte, wir aber genau darum besser nicht bis Montag warten sollten.

Als mir vollkommen problemlos (mal abgesehen von den erneuten tiefen Krallenpiercings in meiner rechten Hand) gelang, Faramee in ihre Transportbox zu setzen, wusste ich, dass diese meine Katze todkrank sein muss. Ich konnte Faramee noch nie eintüten, ohne dass sie vorher unsere Wohnungseinrichtung geschreddert hat.

Rund zwei Stunden später war aufgrund der Erstuntersuchung klar, dass Faramee plötzlich blind war, was wiederum ihre Verstörtheit hätte erklären können. Noch hoffte ich.

Als mögliche Ursache für plötzliche Blindheit/Aggression/eigentümliches Verhalten/Speicheln wurden mir genannt: Bestenfalls ein epileptischer Anfall, was zwar je nach Ursache auch nicht optimal wäre, aber noch viele Optionen offen gehalten hätte. Im allerschlechtesten Fall ein Hirntumor, der nur noch verdammt wenige Optionen offenhält. Und dazwischen noch ca. 3000 andere mögliche Ursachen, die aber mehr oder weniger immer mit dem einen oder anderen Zuerstgenannten zusammenhingen. Faramees Blutwerte wurden gecheckt und per Röntgen ein Körperscan gemacht, um vielleicht erste Aufschlüsse zu erhalten. Doch beide Befunde waren an sich prima.

Was in dieser Situation nur kurz erfreulich war. 

Die Ärztin erklärte mir, dass Faramees Symptome somit «eine zentrale Ursache» haben müssen. Ich fand Faramees Symptome eigentlich schon die ganze Zeit ziemlich zentral und fragte in meiner Verwirrung nach, was sie damit meine. «Das Gehirn. Irgendwas stimmt in ihrem Gehirn nicht», meinte die Ärztin. Normalerweise mache ich Scherze über sowas: In wessen Katze Hirn stimmt denn irgendwas nicht nicht? Aber mir war nicht nach Scherzen.

Schnell war klar, dass Faramee für weitere Abklärungen und zu ihrer eigenen Sicherheit auf der Intensiv in der Klinik bleibt. Natürlich wurde ich auch nach der Kostenobergrenze gefragt und was im Falle eines Herzstillstandes getan werden solle. Ich wie immer in der Notaufnahme: Grün = Kosten könnten mir egaler nicht sein, solange sie dazu beitragen, dass mein geliebtes Tier nach medizinischer Einschätzung nochmals nennenswerte Lebensqualität erreichen kann. Ohne Garantien. Alles klar. Mehr oder weniger.

Und so fuhr ich mit der leeren Transportbox im Zug nach Hause. Nahm alles nur wie in Dumpfheit gepackt wahr. Inzwischen nieselte es.

Auf der Taxifahrt zuvor zur Klinik sah ich einen so zauberhaft klaren Regenbogen wie seit Ewigkeiten nicht mehr. Er schien durchs Autofenster nach Faramee greifen zu wollen, um sie zur sprichwörtlichen Brücke zu bringen. Der Taxifahrer sagte noch: Dort am Ende des Regenbogens ist die Tierklinik. Er meinte es gut und ahnte nicht, welch unguten Gefühle der Regenbogen und seine Worte in mir auslösen würden. Ich umfasste Faramees Box und flüsterte dem Regenbogen zu, dass ich Faramee nicht kampflos aufgeben würde. Als wir in der Klinik ankamen, war er fort, stattdessen schien kurz eine wolkenlose Sonne.

Ich hoffte immer noch.

Als ich heute gegen 12.30 erneut in die Klinik fuhr, schneite es. Ich hatte kurz zuvor erfahren, dass bei Faramee ein fast inoperabler Tumor im Gehirn und weitere im Bauchbereich gefunden worden waren. Die Ärztin liess mir allen Entscheidungsspielraum, verheimlichte aber auch nicht, dass die meisten Katzen bei einer solchen Hirntumor-OP sterben und selbst wenn nicht, nicht abzuschätzen sei, was das alles mit ihrem Körper und ihrer Persönlichkeit macht. Hirntumor halt. Ich fragte sie, wie sie entscheiden würde, wäre es ihre Katze. Die Antwort liess nicht wirklich viel Interpretationsspielraum.

Und so liess ich Faramee heute gegen 13 Uhr gehen.

Meine Welt ist aus den Fugen. Sie war trotz FIV nie krank. Sie war bis vor 48 Stunden noch die aufgeweckteste Katze der Welt. Und nun schläft sie für immer.

Ich habe verstanden, dass sie tot ist. Aber ich bin weit davon entfernt, das zu begreifen.

Geliebte Faramee, ich weiss, dass du weisst, wie sehr ich dich liebe (auch wenn ich dich manchmal von der Tastatur schubste, entschuldige bitte).

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Die Wände zwischen den Katzenwelten sind derzeit wieder sehr dünn – und so wirst du ennet dem Regenbogen viele Katzen treffen, die mir und Dosis, die ich sehr mag, sehr am Herzen liegen. Natürlich deine Co-Sternlis Omar, Mathilde, Mogwai, Sahib, Max und LouLou. Aber auch jene, die dir erst in den letzten wenigen Wochen vorangingen: Pooh, Fritzi, Kurti, Queenie, Krümel, Lady Summerfield und Myiagi, Tommy Lee und viele mehr.

Die Wände sind dünn. Du bist nicht fort – nur woanders 😢❤️

Ich liebe dich für immer und noch weit darüber hinaus, mein geschecktes Herz. Danke, dass du hier bei uns warst – und immer sein wirst.


Zu Faramees Ehren werde ich in den nächsten Tagen ihre Geschichte hier nochmals erzählen. In den Worten von damals. In der Liebe von heute.

Malik, unser Adventswunder: Happy Move-in-Day

Geliebter Malik, du süsse Motte ❤

Heute vor einem Jahr stand ich um 1.20 Uhr nachts auf, um pünktlich gegen 2 Uhr früh loszufahren, denn es galt, dich ohne Verspätung um 5 Uhr morgens in Deutschland an der Übergabestelle in Empfang zu nehmen, damit wir dich ohne Unterbruch deiner Reise und gesetzeskonform in die Schweiz bringen konnten.

Wer mich kennt, weiss, dass es mir weder liegt, mitten in der Nacht aufzustehen, noch überhaupt in ein Auto zu steigen, geschweige denn im tiefsten Winter nächtens ein solches in mir unbekanntes Gebiet zu steuern. Und die Kombination von all dem mobilisierte so ziemlich alle Ängste in mir, derer ich habhaft werden kann.

Das Einzige, lieber Malik, was mich dazu brachte, meine Ängste zu überwinden, war das Wissen, dass ein kleiner blinder Kater mit auslaufenden Augen unter schrecklichsten Bedingungen in einer spanischen Tötungsstation ausgeharrt hatte und nur diese eine Hoffnung haben konnte, dass jemand seine eigenen Ängste überwindet, um dir deine für immer zu nehmen.

Also fuhr ich vor genau einem Jahr los. Um dein und mein Adventswunder wahr werden zu lassen.

Weisst du: Ich hatte Max‘ Platz hier bei uns ja schon an dich vergeben, während er noch lebte, ich aber wusste, dass sein Platz hier – leider – sehr bald frei würde, weil Max nunmal im Endstadium todkrank war. Ich hatte immer ein schlechtes Gewissen deswegen. Doch an dem nicht planbaren Tag, an dem es für Max so weit war, diese Welt zu verlassen und ich ihn vormittags gegen 11 Uhr unter vielen Tränen gehen lassen musste, fand ich abends just an diesem Tag deinen Schutzvertrag im Briefkasten. Weil niemand weiss, ob das etwas zu bedeuten hat oder nicht, nahm ich mir die Freiheit, diesen Umstand so zu deuten, wie es mir angemessen schien: Max gab uns seinen Segen.

Und in der Tat: Du hast viel von Max. Du erinnerst mich jeden Tag an ihn: Du bist unerschütterlich neugierig, wagemutig und auch ein wenig öhm „fremdbestimmend“ 😀 – ich denke, das gefällt deinem „Vater im Geiste“ ❤ Du erinnerst mich aber in anderer Hinsicht auch oft an Mathilde: So liebevoll, so anhänglich, so unerschütterlich treuherzig, nach all dem Horror, den du schon erlebtest – ich denke, das gefällt deiner „Mutter im Geiste“. Kann es Zufall sein, dass der Name, der mir spontan für dich einfiel, auch mit M und A beginnt?

Aber das sind so Gedanken, die nur wir Menschen uns machen.

Du hingegen bist einfach – du. Lebst, freust dich, hüpfst rum – auf allem, was sich als Hüpfunterlage anbietet (wärst du schwerer, hättest du mir schon etliche Male alle Rippen gebrochen, du kleiner Irrer).

Leicht war es anfangs mit dir allerdings nicht.

Denn bald stellte sich heraus, dass du extrem bissig bist, weshalb ich tatsächlich überlegte, dich zum Wohlergehen der anderen Katzen hier leider abgeben zu müssen. Doch deine Vermittlerin (der ich übrigens 2009 schon Mathildes Vermittlung ins Zwergenland zu verdanken hatte) konnte mich davon überzeugen, es mit Homöopathie zu versuchen. Tatsächlich vollbrachte die von ihr empfohlene Homöopathin schon mit der ersten Behandlung ein kleines Wunder. Konsequentes Training, wie ich es von der Verhaltenstherapeutin Christine Hauschild gelernt hatte, tat das Übrige, worauf ich damals kaum zu hoffen wagte: Du beisst hier schon seit Langem niemanden mehr, weder Mensch noch Katze. Und wenn dich mal wer anknurrt, springst du ihm nicht mehr direkt mit ausgefahrenen Krallen ins Gesicht, sondern legst dich nun einfach hin und gähnst ❤

Du bist wirklich unglaublich intelligent und lernfähig. Du findest dich hier im Wortsinne „blind“ zurecht, rast die Treppen und Kratzbäume unfallfrei hoch und runter, findest allein den Weg auf die Terrasse und zurück; inzwischen springst du allerdings nicht mehr „blindlings“ auf Katzenliegeplätze, sondern tastest dich vorsichtig vor, ob da womöglich schon jemand liegt, der es nicht schätzt, wenn man auf ihn draufspringt 😀

Und wenn „die Mami“ mal zu weit weg ist, stimmst du deinen Babymäusekönig-Gesang an, ich flüstere nur deinen Namen – und du kommst angaloppiert wie ein junges Pony.

Mein kleiner grosser bekloppter Mäusekönig, glaub mir bitte, was ich dir immer sage, wenn du fast in mich reinkriechst:

Du wirst nie mehr allein gelassen, ich liebe dich für immer. 

Happy first Move-in-Day, mein kleiner Blindfisch, mein Mäusekönig, mein Schnackolino, mein Max-Mathilde-Sohn, mein kleiner mir immer folgender Schatten, der so viel Licht ausstrahlt, dass du mich bisweilen blendest: Ich liebe dich. Mehr als Worte sagen könnten.

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Einen frohen 1. Advent euch allen! 

Und nochmals allerherzlichsten Dank an seine Retter/innen vor Ort in Spanien und in der Schweiz: Danke ❤

Run free, Max <3

Heute gegen 11 Uhr musste ich meinen „Sturkopf“ Max gehen lassen. Ich bin gerade etwas überfordert. Eigentlich ist auch alles gesagt. Ausser eins noch: DANKE!

Max kam ja auf etwas ungewöhnliche Weise im März 2015 zu uns. Im Juli 2016 wurde durch einen wirklich absurden Zufall im Tierspital ein absolut tödliches Lymphom bei ihm diagnostiziert. Die Fachärzte sagten damals schon: Es kann morgen vorbei sein – wenn wir Glück haben, noch ein paar Wochen. Weihnachten wird er wohl nicht mehr erleben.

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Hat er auch nicht. Heute musste ich ihn gehen lassen – ich möchte seine Würde wahren und zeige weder Fotos seiner letzten Tage/Stunden (ich habe auch keine mehr gemacht) noch beschreibe ich näher, was mit seinem Körper im Begriff war zu geschehen.

Aber bis gestern wussten wir nicht, wie extrem schnell am Ende alles gehen wird.

Max blieb wesentlich länger stabil und scheinbar „gesund“ als die Ärzte vermuteten. Doch kurz nach der Diagnose veränderte er sein Verhalten als hätte er uns verstanden.

Er war ja ein Fundkater und man wusste, er war offenbar Zeit seines Lebens Freigänger. Er arrangierte sich dann hier aber zunächst mit Wohnungshaltung. Es lief alles so weit prima. Bis zur Diagnose.

Ab da versuchte er auszubrechen – als hätte er verstanden, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt?

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Er wanderte erst über die Dachrinnen zu den Nachbarn, die ihn glücklicherweise liebevoll gewähren liessen und mehr als das: Herzlichst willkommen hiessen ❤ Ja, ich war mitunter schon auch neidisch, ja. Bin auch nur ein Mensch – aber Francisca machte das alles auch wirklich super ❤

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Zum Herbst hin reichte ihm das aber nicht mehr. Er wollte noch mehr von seinem kurzen Leben. Wir fanden das nicht leicht, aber wir verstanden.

Glücklicherweise fand ich in einer langjährigen Freundin jemanden, die bereit war, ihm für die letzten Wochen ein perfektes Zuhause als Freigänger zu bieten – etwas ausserhalb der Stadt, aber noch erreichbar. Und so brachte ich ihn Mitte Oktober schwersten Herzens dorthin. In sein persönliches Katzen-Paradies, wie wir nur hoffen konnten. Nicht wissend, ob das für ihn (und uns) so hinhaut, wie ich hoffte. Kaum jemand mochte an meine Vision für Max glauben – aber sie haben mitgemacht (danke!!) Allen voran meiner Freundin, die eigentlich überhaupt nie nix Haustiere haben wollte – und sich dann in kürzester Zeit zur perfekten Katzenmama mauserte 😀 ❤ Grossartig!

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max-freedom3Wir hatten hier in Zürich das Glück eines gar zauberhaften Oktobers – Herbst, Herbst, Herbst, aber von seiner „wärmsten“ Seite ❤ Und glaubt mir: Max tobte sich nochmal richtig aus – ich habs auf dem GPS ja gesehen und mich aus der Ferne so für ihn gefreut – und manchmal auch gedacht: Junge! Passuf!

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Doch dann wurden seine Touren schon bald kleiner.

Die letzten Tage aber baute Max sehr krass ab.

Letzten Samstag waren meine liebe Nachbarin Francisca, die Max immer herzlichst willkommen hiess, und ich nochmal in Max‘ neuem Zuhause. Für einen sterbenden Kater zeigte er sich nochmal sehr agil. Er kam sogar auf uns zu, als wir nach ihm riefen ❤

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Aber uns war beiden klar, dass es jetzt nicht mehr lange dauert…

Diese wundervollen Erinnerungsfotos hat übrigens Francisca gemacht – sind sie nicht ebenso zauberhaft wie treffend in Anbetracht von Max‘ Situation auch?

Die letzten Fotos von ihm:

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Max. Wir waren uns nicht immer über alles einig 😉 Und ja – manchmal … als du solchen Terror machtest, weil du raus wolltest, wusste ich nicht, was ich noch denken sollte. Ich war mitunter verzweifelt, vor allem auch weil ich sah, wie sehr du dir etwas wünschst, was ich dir nicht geben kann.

Aber dein Wunsch war mein Antrieb, es zu schaffen, ihn dir zu ermöglichen. Allein hätte ich es allerdings nicht geschafft. Du hast mich jedoch sehr eindringlich an etwas erinnert, was uns Menschen manchmal in Vergessenheit gerät:

Vielleicht ist „die Welt“ manchmal ein Arschloch – wenn zB. geliebte Wesen unausweichlich dem Tod geweiht sind. Doch erleben zu dürfen, wie sogar Menschen, die ich zuvor nicht kannte und sogar solche, die ich noch immer nie persönlich traf, die nicht erklärte „Tierschützer“ sind, einfach „nur“ Nachbarn und Freunde alles tun, um den Traum eines Tiers – meines Katers Max – zu erfüllen, weiss ich wieder: Wir können es, wenn wir alle nur wollen. Wir können fast alles schaffen, wenn wir zusammenarbeiten.

Diese Erinnerung ist Max‘ Erbe: Seid liebevoll, seid nachsichtig, helft, wann immer Ihr könnt – und die Welt wird ein besserer Ort. Nicht plötzlich, nicht für alle, aber Stück für Stück und irgendwann für alle. Max lehrte mich, daran wieder zu glauben ❤️

Max – ich liebe dich unendlich. Max ist nicht fort – nur woanders. Aber er fehlt ❤ Sein Erbe aber wird mir heilig sein. Run free, mein Schatz ❤

Meinen herzlichsten Dank auch an Francisca und Michi, Marina, ihren Nachbarn und die Tierärztin, die alles in ihrem vollen Terminkalender rumgeschoben hat, um Max einen würdevollen Abschied zu ermöglichen – ihr seid alle einfach wundervoll, danke!

Max ist „angekommen“, Freiheit, Freiheit über alles <3

Seit einer Woche wohnt mein Kater Max nun bei einer lieben Freundin, wo er nochmals seine kätzisch gewünschte Freiheit geniessen darf. Wir hatten grosse Bedenken. Ha! 😛

Vor genau 8 Tagen zog „mein“ Mad Max zu einer lieben Freundin in immerhin ländliche Gebiete – raus aus der Stadt, wo es ihm im Wortsinne „gestunken“ hat.

Nachdem sein Umzug gemeistert war, mussten wir nun noch unsere Freigang-Loslass-Pläne irgendwie öhm „definieren“. Heiderdaus. Kurz: Wir machten das nach Verhaltensforschungserkenntnissen spezifisch auf den „Probanden“ innerhalb der letzten Woche abgestimmt sowie nach Erfahrungswerten von früher. Naja und plus viel Herzblut und reichlich Handgelenk mal Pi. Aber schon wissenschaftlich total fundiert – also: Macht das nicht einfach zu Hause nach! 😛

Max sollte auf meinen definitiv total indiskutablen Wunsch hin ein GPS umgebunden bekommen. Ich entschied mich persönlich nach Prüfung aller Dafür-und-Wider für Petpointer.

Kann man an Katze aber nur anbringen, wenn man ihr auch ein Halsband umschnallt – was ja wegen diverser empirisch leider belegter schwerer Verletzungs- und gar Todesfälle auch kein Entscheid ist, den man mal so leichtfertig trifft. Da ich aber auf GPS und somit auf Halsband bestand, kaufte ich ihm das neuste von Atomraketen- und Mondfahrtsingenieuren (oder so) designte Teil: bekommt man bei Cat-Life.

So. Ich war damit startklar. Naja – plusminus. Also so im Modus: „Scheisse, ich muss mein geliebtes  Kackfutzschreikatergetier da einfach rauslassen in die Wildnis. Ahhhhhhhhhhhhh. Ich werde jetzt einfach mal kurz wahnsinnig vor Sorge um ihn.“ Etwa so. Also ziemlich cool.

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Nach Lehrbuch sollte man eine Katze im neuen Zuhause ja 4-6 Wochen im Haus behalten, bevor man sie in den Freigang entlässt. Ich habe von sowas keine Ahnung und verstehe das Prinzip auch jetzt nicht ganz: Die Katze hat ja auch nach 6 Wochen im neuen Daheim keinen Schimmer, wie sie dann wieder zurückfindet, wenn man sie mal rauslässt?

Aber es gibt ja den schönen Spruch: „Alle sagten: das geht nicht. Einer wusste das nicht, und hats einfach gemacht.“

So ungefähr nach dem Prinzip haben Max‘ neues Dosi und ich uns darauf geeinigt, Max eine Woche in der Wohnung zu behalten, damit er mal runterkommen und immerhin schon aus dem Fenster mit krass spannender Aussicht gucken kann. Ab dem ersten Tag im neuen Daheim jedoch gingen wir auch an der Leine mehrmals täglich mit ihm raus, damit er seine neue Umgebung und verschiedene mögliche Heimwege kennenlernen kann.

Manche Leute sagen nun – manchmal auch laut und nicht so nett, Leinengang mit Katzen sei „nicht artgerecht“.

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Ich lasse das kontemplativ auf mich wirken und sage dann: Ich tu es lieber „nicht artgerecht“, aber halt lieber so, dass meine schutzbefohlene Katze die grösstmögliche Überlebenschance hat, als dass meine geliebte Katze „artgerecht“ in ihrer Unerfahrenheit sich verirrt und/oder überfahren wird. Ja, ich weiss. Krasse Haltung.

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Wie auch immer: Als wir unter grosser Aufregung unsererseits und grosser Gelassenheit Maxensseits erstmals die Terrassentür in seine Freiheit öffneten….. sass Max innerhalb der Wohnung davor – wir zwei Menschen mit grossen Augen und wie wir meinten ermutigenden Blicken, Max seinerseits doch sehr cool: „Ich kann da jetzt rauslaufen? Einfach so?“

Wir zwei Menschen nickten ergebenst: „Ja, ja, eure Hoheit – sie geruhen zu schreiten.“
Max: „Und was, wenn ich gerade nicht zu schreiten geruhe?“
Zwei irritierte Menschen schauen einander an: „Nun. Öhm. Vielleicht geruhen Sie später?“
Max: „Ja, könnte sein. Nun möchte ich mich aber lieber in meine Gemächer zurückziehen und über alles nachdenken.“ Und so schritt er würdevoll davon und hüpfte auf „sein“ neues Sesselchen.
Mensch 1 und 2 gehen zurück in aufrechte Haltung: „Gömmer eis go rauche?“

Rund eine Stunde später geruhte Max dann doch tatsächlich mal die ersten Schritte in seine neue Freiheit zu tätigen:
freedom-first-moment-maxEr machte dann eine kleine Minirunde über die Terrasse, roch, sah und siegte:


Nach kurzer Zeit fand er es aber doch wieder gemütlicher Zuhause und kam einfach so wieder heim:
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Und ganz nicht-artgerecht hat Max nach nur einer Woche so längst begriffen, wo er nun wohnt – und geht auf all seinen Wanderungen immer wieder zwischendurch zurück zur „Basisstation“ ❤

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Max‘ Wanderungen in seiner ersten freien Nacht ❤ Die Strassen- bzw. Wegnamen sind geschwärzt, weil dies ein öffentlicher Beitrag ist und ich die Privatsphäre meiner Freundin schützen möchte.

Und dank GPS sehe ich stündlich, wo er ist – auch wenn meine Freundin vor Ort ihn nicht sieht. Wir können uns dann kurzschliessen und einander gerade jetzt in den ersten Tagen beruhigen – genauso macht sie es auch, wenn Max in einem Funkloch in ihrer Wohnung ist und ich ihn nicht sehen kann, sie aber schon – so haben wir die MAXimale Sichtungsabdeckung, dass er nicht alleine irgendwo hilflos verreckt (gerade als Krebspatient im Endstadium) ❤

Ich finde, wir haben eine tolle Lösung so: Max ist happy, meine Freundin mit ihm ist happy, ich bin happy – Win:win:win – wie oft hat man das schon? 😉

Ich kann und will nicht die Aussage treffen, dass dieses Vorgehen für alle Katzen oder Katzenhalter passt. Aber es passt für Max und jene, die die Verantwortung für ihn übernommen haben. Ich würde es mit anderen meiner Katzen anders bzw. überhaupt nicht machen, sie in den Freigang ziehen zu lassen, weil es für sie so nicht gut käme. Aber für Max und uns stimmt es so.

Darum meine Bitte: Es gibt nicht DEN EINEN RICHTIGEN Weg. Für nichts. Gebt Tipps, teilt eure Erfahrungen, wenn ihr meint, sie könnten jemandem nützlich sein.

Aber macht aus euren Erkenntnissen keine Religion: Manche mögen aus eurem Wissen etwas für sich mitnehmen können, andere werden euch für unkonventionelles Verhalten verurteilen – das einzig wichtige „Urteil“ am Ende ist jenes eurer Schutzbefohlenen, für die es so funktioniert hat – oder auch nicht.

Für Mäxeken hat unser Stand-up-Konzept funktioniert: Wenn meine Freundin ihn aus den Augen verliert, gehe ich ins GPS-Dashboard und schaue, wo er ist. Ich sehe auch Wege von ihm, von denen ich wünschte, er würde sie nicht gehen – aber er geht sie sowieso, ob ich sie sehe oder nicht. Und wenn etwas wäre, wüsste ich, wo ich nach ihm suchen muss.

Vor allem aber sehe ich auch, dass er je länger je mehr als Stadtkatze endlich lernt, dass er nicht auf den Gehwegen den Strassen entlang laufen muss: Er verbrachte die letzten 24 Stunden praktisch in Feld, Wald, Wiesen – ❤

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Heraus aus schierer Hoffnungslosigkeit direkt ins pure Glück geschmissen, wollte ich euch einfach nur berichten, dass aus einer vermeintlich hoffnungslosen Situation doch noch viel herauszuholen ist – wenn man die richtigen Leute kennt, sich ganz doll anstrengt und das Glück auch noch ein wenig mitspielt ❤

Oder wie Yoda in Star Wars schon sagte: „Tu es. Oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen.“

Max – ich liebe dich!

Goodbye Max – welcome home!

Fundkater Max war hier nie wirklich 100% happy. Aber als er 2014 zu uns kam, wäre seine einzige Alternative der Tod gewesen. Nun, da der Krebs-Tod ihn holt, geht er nochmals seinen ureigenen Weg.

Wie ihr ja alle wisst: Max zog sowohl für ihn wie für uns völlig unverhofft nach einem verzweifelten Anruf unserer Tierklinik hier ein.

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Als ehemaliger Hardcore-Freigänger hat er sich hier in reiner Wohnungshaltung mitten in der Stadt zwar „arrangiert“. Aber dass er hier nicht mehr raus konnte und dass dauernd irgendwelche halb so grossen Katzen wie er es ist um ihn rumwuselten, ihn anspielten, ihre Rüssel in seine Näpfe hielten – er fands nicht toll, aber fand sich damit in einer doch recht fröhlichen Art und Weise damit ab. Und so dachten wir, so sei es nunmal.

Und wir hatten bis Juli dieses Jahres auch wirklich meistens eine tolle Zeit ❤

Doch im Juli dieses Jahres wurde bei ihm – durch Zufall – im Tierspital Zürich eine absolut unabwendbar tödliche Krebsdiagnose gestellt. Keine Hoffnung, dass er noch lange lebt. Nichts zu machen. Es geht nicht mehr um Jahre – vielleicht um Tage, Wochen. Monate, wenn es gut kommt. Wir leben seither von Tag zu Tag. Naja – lebt man nicht immer so?

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Natürlich war ich darüber sehr traurig, aber da ich nicht zum ersten Mal Palliativ-Katzen auf dem letzten Weg begleite, war ich jetzt auch nicht zur Ohnmacht geschockt. Oder wie ich lernte: „We’ll cross that brigde, when we are there.“ Und bis dahin machen wir weiter wie bewährt.

Doch Max fing an sich zu verändern. Für mich unmerklich erst – doch im Laufe der Wochen unübersehbar: Er suchte nur noch verzweifelt einen Ausgang von hier weg irgendwie in das, was er vielleicht als Freiheit sah.

Er wurde immer zickiger zu mir und seinen Co-Zwerglis – ich dachte: naja, ok? Shit. Aber was soll ich machen?

Dann brach er über die Regenrinne aus zu unseren lieben Nachbarn, die ihn glücklicherweise liebevoll aufnahmen ❤

Zu uns jedoch kam er nur noch zum Fressen. Und wenn dann zB. Felize zufällig in seiner Navigationslinie vor sich hin träumte, hat er sie vermöbelt. Einfach so. Weil sie gerade da war. Und wer Felize kennt: Es reicht, dass ihr ein Blatt aufs Haupt gleitet, das süsse Autisten-Katzi muss dann erstmal seinen inneren Kompass drei Tage lang neu ausrichten, bis es wieder gerade laufen kann.

Logisch, war ich nicht sehr angetan von Maxens Verhalten seinen Co-Zwerglis gegenüber, habe aber halt einfach versucht zu schlichten bzw. die Kleineren rechtzeitig „aus der Schusslinie“ zu nehmen. Aber es wurde immer aggressiver – von ihm, von den anderen Zwerglis und irgendwann war auch mein innerer Pazifist dem Burn-out nahe.

Bei den lieben Nachbarn hingegen gab er den Schmusekater und vertrug sich sogar mit deren zwei Katzen.

Gut. Tat mir zwar schon teils weh – bei uns war er immer weniger entspannt. Ich kann mich nicht einmal erinnern, wann ich ihn das letzte Mal schnurren hörte. Aber wenns so ist, dass er dort glücklich ist, so sei es. Und zum Glück sind das auch ganz tolle Leute, die Max und mich sehr unterstützten und gar mit Schlüsselübergabe versuchten alles möglich zu machen, was Mösjö Max halt gerade will. Hätte Max gewollt, hätten wirs gemeinsam so gerockt: Grossartigst – ich kann mich nur nochmals verneigen ❤

Doch dann vermasselte Max es sich: Er fing einige Wochen später an, sie (also die Nachbarn) zu markieren. Also so direkt. Ins Gesicht, in die Haare, einfach straight Arschloch. Max, hallo?

Logischerweise hatten die dann auch nicht mehr so Bock auf ihn und schlossen zumindest zeitweise trotz grösster Geduld ihre Türen für ihn.

Somit war Max nur noch unglücklicher und machte hier bei den Zwerglis und mir (der einzige Ort, wo er in der 3. Etage noch hin konnte) echt den Terz: Dauer-Miauen vor der Wohnungstür in einer Tonart, die direkt aus der Hölle zu kommen und vom Teufel selbst komponiert schien (das ganze Viertel konnte ihn hören. Nein, vermutlich hörte man ihn sogar bis nach Belgien), er verhieb zudem ständig die anderen Zwerglis, die nicht schnell genug weg waren – kurz: Ich konnte mich nur noch mit Anti-Aggressions-Kissen-verhau-Training davon abhalten, Max einfach von der Balkonbrüstung in 25 Meter Tiefe zu schubsen.

Es ist nicht leicht, jemanden zu lieben, der einem seinen vermeintlichen Hass so offen zeigt. Es ist nicht immer leicht, dieses Verhalten als Verzweiflung zu erkennen und es braucht viel Kraft, dann rauszufinden, was zu tun sei.

Ja. Ich stehe dazu. Es war nicht leicht. Und ich zog in Betracht, Max zurück zur Klinik zu bringen, die ihn mir anvertraute. Im Wissen, was dann mit ihm passiert – oder in der verzweifelten Hoffnung, dass sie doch noch eine Lösung woanders finden. Und ja: Es war mir zeitweise egal. Es musste aufhören, ich konnte zwischendurch einfach nicht mehr. Ich wollte Haustiere – auch schwierige, ok. Aber keinen Despoten, der hier alles kurz und klein haut, wenns ihm nicht nach der Nase geht.

Ja, ich war zeitweise am Ende meiner Nerven. Und darum ist es auch so wichtig, dass man dann liebe Menschen an seiner Seite hat, die einen runterholen, beruhigen und neue Lösungsansätze mit einem gemeinsam suchen, die einem Hoffnung machen und sagen: Wir sind da für euch – irgendwie kriegen wir das schon hin!

Danke, Francisca, Michi und Marina! ❤

Meine liebe Nachbarin kam dann auf die Idee, ihn einem Haustier-Gnadenhof mit Auslauf anzuvertrauen – bei Kostenübernahme meinerseits natürlich, klar – was anderes käme für mich gar nicht in Frage. Ich habe dann diverse „Gnadenhöfe“ entsprechend kontaktiert. Ha.ha – Tierschutz. Ich berichte ein andermal dazu, in Kürze war das Feedback: Er hat ja eine Halterin, wir nehmen nur ausgesetzte Katzen an (….)

Ich wollte Max aber nicht aussetzen – gehts noch?

Also sah ich mich weiter um – und kam zum Schluss: Es gibt nur einen Ort, wo es für Max und mich auch stimmt. Meine liebe Freundin „auf dem Lande“, die aber keine Haustiere will. Gmpf.

Ahnend, dass sie absagt, fragte ich sie dennoch an. Und siehe: Sie sagte ja. ❤ Auch weil Max eben keine 100 Jahre mehr alt wird – sie möchte einfach keine langfristige Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen. Ok. Aber als ich sagte, es gehe um Wochen, bestenfalls ein paar Monate, und weil wir uns so lange kennen und sie Katzen im Grunde liebt, überwand sie sich – grossartig! ❤ War aber doch sehr unsicher, ob sie das deichseln kann. Aber ich weiss, sie wird das super machen und sie wird sehen: Sie kann das – sogar sehr sehr gut!

Und seit Max sie heute morgen anschnurrte – ha…. Hehe 😀 ❤

Am Sonntag ist Max nun zu ihr gezogen – und war sofort daheim ❤ In der Wohnung zeigte er null Scheu (hätte mich auch sehr gewundert).

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Als wir nach rund zwei Stunden zum ersten Mal mit ihm an der Leine rausgehen wollten, damit er seine Umgebung möglichst bald kennenlernt, war er sehr viel behutsamer und vorsichtiger als ich das vom Leinengang mit ihm kannte. Ich hatte ja befürchtet, dass er – oh, Freiheit! – direkt losrast ohne Sinn und Verstand. Aber nein: Er wollte erstmal die neue (ebenerdige) Terrasse kennenlernen und sich gar nicht weiter fortbewegen. Und lernte direkt einen neuen Freund kennen (der uns dann beim Leinengang immer schön beschützend begleitete – wir kennen den Namen des Katers nicht, ich nannte ihn darum mal „Moritz“ 😉

max-moitz

Beim zweiten und dritten Mal (am selben Tag) konditionierte meine Freundin Max aufgrund meines Erlernten diesbezüglich auf „Go“, „Stop“ und vor allem „Home“. Und siehe: Er scheint sehr schnell zu lernen, wo nun „home“ ist. Heute morgen hat er nach einem gutmütigen Frühmorgens-Spaziergang meine Freundin bereits an der Leine „home“ geschleift, weil er lieber zurück aufs Sofa wollte 😀

Hier einige Impressionen, wo Max nun wohnt:

Kurz: Ich hoffe, für Max die richtige Entscheidung getroffen und ihm seinen letzten so innigen Wunsch für seinen Lebensabend erfüllt zu haben ❤ Ich kümmere mich weiterhin um seine medizinische Versorgung, es wird ihm an nichts mangeln – im Gegenteil.

Natürlich vermisse ich ihn schmerzlichst – aber jeder Bericht meiner Freundin, wie gut sie beide klarkommen, lässt mein Herz hüpfen vor Freude, das Richtige für Max entschieden zu haben.

Und sollte er wirklich so beknackt sein, den einen Kilometer nach Norden zur nächsten Hauptverkehrsstrasse zu laufen und sich dort überfahren zu lassen, statt die zig Kilometer nach Süden, Osten oder Westen, wo es nur Wiesen, Waldstücke und Gärten gibt – dieser Schritt in seine Freiheit war alles, was ich noch in meiner Macht sah ❤ Und es fühlt sich einfach nur richtig an, auch wenn es mir selber das Herz zerfetzt.

Max – ich liebe dich! So sehr, dass ich dich ohne Groll ziehen lasse. Und nun lächelnd an dich denkend die Verwüstungen aufräume, die du hier hinterlassen hast.

Und btw: Game of Thrones – neu definiert by Maxomat 😉
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Ich liebe dich – geh deinen Weg, hinterlasse deine Spuren, so soll es sein. Und vor allem: Pass gefälligst auf dich auf! ❤

Max ist zu Hause

Vorhin habe ich Max im Tierspital abgeholt. Er ist im Moment einfach nur sehr sehr müde. Sogar zu müde für Mozzarellabällchen.

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Die im Tierspital brauchen allerdings dringend mal einen neuen Frisör. Jedesmal kommen die Katzis mit doofen Frisuren da raus.

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Max ruht sich jetzt erstmal aus, so ein Frisörbesuch strengt an.

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Die anderen Zwerge halten sicheren Abstand. Ihren gerümpften Nasen nach riecht er nach Medizin, igitt 😉

Heute Abend mal gucken, ob ich all die Medis in ihn reinbekomme. Aber er ist ja ein kooperatives Kerlchen, wird schon klappen.

Willkommen zu Hause, Max!

Max kommt zum Sterben nach Hause

Nachdem wir gestern noch hoffen durften, dass eine Chemotherapie Max‘ Krebs evtl. besiegen könnte, hat sich diese Hoffnung nun zerschlagen.

Ich hatte ja gestern berichtet, → wie Max‘ Schutzengel wirklich alles gab. Doch auch die engagiertesten Schutzengel können nicht zaubern.

Die Spezialisten der Onkologie des Tierspitals Zürich hatten sich nochmals beraten und kamen zum Schluss, dass sie vor einer Chemotherapie doch noch eine Knochenmarkprobe nehmen. Denn falls die Veränderungen im Knochenmark FIV-assoziativ wären, würde eine Chemo nicht nur nichts nützen, sondern könnte Max womöglich erst recht umbringen.

Leider sind die Veränderungen FIV-assoziativ.

Möglichst einfach und hoffentlich nicht völlig falsch zusammengefasst bedeutet das, dass sich bei Max die FIV-Infektion bereits dem Endstadium nähert, so dass das Immunsystem dumme Dinge mit den Zellen seines Körpers anstellt, weshalb im Knochenmark nicht mehr genügend gesunde Zellen nachgebildet werden können, um die Chemo nutzbringend zu gestalten. Irgendwie so. Ich hab gerade nicht den Nerv für medizinische Präzision.

Wie ich inzwischen von der Onkologie aufgeklärt wurde, hätte eine Chemo Max aber so oder so nicht heilen, sondern ihm höchstens noch einige Monate Lebenszeit schenken können.

Ohne Chemo sind es noch ein paar Tage.

Wenn wir richtig viel Glück haben, vielleicht ein paar Wochen, sagen die Fachärzte.

Da es Max aber im Moment noch gut geht, hole ich ihn morgen nach Hause.

Er soll dann Cortison bekommen, das könne das vermaledeite Lymphon wohl evtl. noch etwas in Schach halten. Aber nicht lange.

Natürlich wünschte ich mir, das alles wäre nicht so und meine Katzen würden ewig gücklich umherspringen, mein Essen klauen und tun, was Katzen halt so tun.

Da es aber nunmal so ist, bin ich froh, es wenigstens zu wissen.

Meiner persönlichen Erfahrung nach kann ich mit dem unumgänglichen Abschied von einem geliebten Wesen besser umgehen, wenn ich mich auf den Moment vorbereiten und die letzte gemeinsame Zeit bewusst als solche erleben kann, als wenn der Tod sozusagen mit dem Zweihänder zuschlägt.

Darum trotzdem Danke, lieber Schutzengel. Du hast wirklich dein Bestes gegeben und hätte Max eine Chance gehabt, dann dank dir.

Doch wenn das Schicksal bereits besiegelt ist, können auch die besten Schutzengel und Ärzte nichts mehr tun.

Max und ich werden die gemeinsame Zeit noch geniessen, so gut und so lange wir können. Er wird so viele Mozzarellabällchen bekommen wie er nur will.

Und wenn es so weit ist, werde ich es wissen. Und er auch.

Aber noch ist es nicht so weit.

Carpe diem! Es kann so schnell alles vorbei sein.

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Ein Hoch auf unseren Schutzengel

Zuerst dachte ich an einen schlechten Scherz, als ich letzte Nacht wiedermal in der Notaufnahme des Tierspitals sass. Doch dann erkannte ich die Brillanz des Plans.

Vor nicht einmal einer Woche hatte ich ja berichtet, wie pfauenstolz ich bin, dass das → Foto von Max‘ Pfote in der Wartehalle des Tierspitals Zürich hängt und geschildert, wie oft ich schon verzweifelt eben dort sass und wartete.

Und was tat ich heute Nacht? Genau: In der Wartehalle des Tierspitals sitzen und warten. Erst dachte ich: haha, Schicksal, selten so gelacht, du blöde Nuss.

Inzwischen erkenne ich in all dem einen höheren Plan.

Doch von vorn:

Gestern gegen 21.30 Uhr bereitete ich mir einen Grillspiess und Kartoffeln zu. Ich lasse den Herd kurz unbeaufsichtigt, weil ich im angrenzenden Esszimmer etwas holen möchte und als ich zurück in die Küche komme, ist der Grillspiess weg. Der mutmassliche Täter ist schnell gefunden: Kater Max leckt sich auf der Küchenanrichte sitzend verdächtig genüsslich das zahnlose Schnäuzchen.

Max-Portrait

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sofort machte ich mich auf die Suche nach dem Holzspiess, der in meinem Abendessen gesteckt hatte. Da ich ihn beim besten Willen nirgends finden konnte, kam ich zum naheliegenden Schluss, er müsse sich im Körperinneren meines Katers befinden.

Keine schöne Vorstellung.

Als ich dem Notruf des Tierspitals das vermutete Dilemma schilderte, meinte die nette Dame am anderen Ende der Leitung, wir sollten besser sofort kommen. Also packte ich (hungrig) den Max (satt) ein und rief ein Taxi.

Und da sass ich also wiedermal.

Wer jetzt meint, es sei doch eher unwahrscheinlich, dass eine Katze einen ganzen Grillspiess inhaliert: Mag sein. Aber nachdem meine Katze Mathilde ihre Lunge mal zum kollabieren brachte, weil sie es bei einem kätzisch-dramatischen Akt des sich Übergebens fertig gebracht hatte, sich Futterreste in die Lungenlappen zu katapultieren, und meine Katze Faramee sich kürzlich einen 12 Zentimeter langen Grashalm durchs Nasenloch schob, an dem sie in der Folge fast erstickte, halte ich in Bezug auf bizarre Unfälle bei Katzen schier alles für möglich.

Doch das eigentlich Unfassbare kommt ja erst noch.

Gegen 4 Uhr morgens war ich wieder daheim – Max hatte ich für weitere Abklärungen in der Klinik lassen müssen. Um 5 Uhr klingelte mein Handy und man erklärte mir, dass Max in einem lebensbedrohlichen Zustand sei, er habe Luft und Blut an Orten, wo keines von beidem hingehört, und dass sie jetzt eine Computertomographie (glaub ich) machen, um den Schaden abschätzen und die Ursache (zu dem Zeitpunkt noch mutmasslich der Holzspiess) finden zu können.

Sie wollten noch wissen, welche Massnahmen zu finanzieren ich bereit wäre. Ich so im Halbschlaf: alle, die Sinn machen und Max bei guter Lebensqualität retten könnten. Die nette Stimme am Telefon: „Das kann aber teuer werden.“ Ich: „Ich weiss. Oh ja, ich weiss. Aber ist ok.“

Gegen 7 Uhr klingelt das Handy erneut, die nette Stimme erklärt mir etwas von Darm und Tumor und schlechten Aussichten. Und nochmal die Frage, was ich zu finanzieren bereit sei. Ich nochmal: „Machen Sie alles, was Sinn macht, ihm Leid erspart und bestenfalls sein Leben rettet. Ich sage nochmals: grün.“

Es gibt im Tierspital-Notfall einen Code:
– Rot = Die Ärzte dürfen von sich aus keine medizinischen Massnahmen treffen, die auch das Budget des Halters empfindlich treffen. Im Zweifel einschläfern.
– Orange = Die Ärzte haben so weit freie Hand bei allem, was sie für lebensrettend halten. Teure Massnahmen aber nur nach Rücksprache.
– Grün: Just go for it – rettet lebenswertes Leben nach allen Regeln der verfügbaren Kunst.

Gegen 10 Uhr rufe ich das Tierspital an: Ich habe inzwischen den Holzspiess hier zu Hause unter einer Decke gefunden. Sauber abgenagt. Er war nie in Max drin.

Gegen 15 Uhr der nächste Anruf, die nette Stimme erklärt mir, dass Max ein Lymphom hat und mind. auf der Lunge und/oder auch Milz auch schon etwas sitzt, was dort nicht sein sollte, dass irgendwas mit seinen Blutplättchen und Leukozyten und seinem Knochenmark nicht ist, wies sein sollte. Eine OP mache im Moment so keinen Sinn, besser Chemo. Ich sitze im Treppenhaus des Büros und heule.

Doch zurück zu Hause wird mir klar: Unser Schutzengel ist ein verdammtes Genie.

Max zeigte keinerlei Symptome, der Tumor war auch nicht ertastbar – wir waren ja gerade erst vor wenigen Tagen zur Tierarztkontrolle, alles war scheinbar prima (und das sind auch verdammt gute Ärzte). Nichts hätte ihn davor retten können, elendiglich an dem Mist zu verrecken.

Ausser eins: Wir schauen in die Katze rein.

Doch wer lässt seine Haustiere schon standardmässig regelmässig durchleuchten?

Eben.

Also hat unser brillanter Schutzengel sich gesagt: Ich muss Iwon irgendwie dazu kriegen, in Max‘ Körper schauen zu lassen – und zwar genau an der richtigen Stelle. Und der einzige Weg, wie ich sie dazu kriegen werde, ist, dass Max scheinbar etwas verschlucken muss, was gefährlich genug ist, dass ein CT nötig wird. Guter Plan so weit. Aber Iwon beobachtet ja ihre Katzen nicht den ganzen Tag mit Argusaugen, die muss ja arbeiten und hat ja auch sonst noch was zu tun.

Also muss es in einem Moment sein, den sie unmissverständlich mitbekommt und als Notfall erkennt. Und dann musste er nur noch warten, bis ich mir einen Grillspiess zubereite.

Jetzt mal ehrlich: Unser Schutzengel ist doch ein raffiniertes Ding?

Ohne diesen Twist wäre ich nicht mit Max ins Spital gefahren und er würde stattdessen langsam und still hier vor sich hin sterben.

Doch so haben wir zumindest eine Chance.

Durch FIV kommen noch einige Unbekannte ins Spiel. Max hat ja wie gesagt irgendwas Ungutes mit dem Knochenmark (fragt mich zur Knochenmarksache nicht genauer: Mein Kopf brennt nach einer weiteren Nacht ohne Schlaf und Hiobsbotschaften und ich hab davon eh keine Ahnung, obwohl unsere Ärzte immer alles sehr geduldig erklären – es leuchtet mir alles ein, das ist, was zählt).

Kurz: Das könnte Lymphom-bedingt oder FIV-assoziativ sein. Im Falle des Ersteren würde eine Chemo das potentiell beheben können. Im Falle des Zweiteren nicht – dann bliebe nur Erlösung. Zudem könne eine Chemo Max erst recht qualvoll umbringen, falls die Knochenmarksache FIV-assoziativ wäre. Jetzt gilt es zunächst herauszufinden, was der Fall ist, bevor man mit der Chemo beginnt.

Ja. Und nun heisst es mal wieder: Gutes denken, vertrauen und vom Besten ausgehen. 

Als ich Max heute im Spital besuchte, wirkte er selber zumindest sehr zuversichtlich, unbeschwert und ja fast schon fröhlich. Die Pflegerin meinte auch, er fresse gut, wickle alle um seine Pfötchen und mache alles top mit. Auch mir hat er wieder seinen Löwenschädel mit voller Wucht in die Fresse gerammt und dabei geschnurrt wie eine kleine Motorsägenfabrik.

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Es war sehr tröstlich zu erleben, dass er selber unter der aktuellen Situation offenbar null leidet. Dann sollte ich das auch so halten. Es wird gut – auf die eine oder andere Weise.

Schutzengel: Ich verneige mich vor dir und danke dir ❤