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MadMax <3

Kürzlich hatte ich ja berichtet, dass hier völlig unverhofft, komplett ungeplant und eigentlich total gewissenhaft vorausschauend gegen meine Vernunft (höhö) dennoch ein weiterer kätzischer Mitbewohner einzog. Als hätten die Zwerglis je Rücksicht auf meine „Vernunft“ genommen….

Katze ist, was passiert, während du andere Pläne machst.

Am 23. März war es also so weit, den Roten heimzuholen. Niemand von uns hatte auch nur den Schimmer einer Ahnung, was seine Vorgeschichte ist, ob er sich mit anderen Katzen verträgt und ob er womöglich Freigang lauthals einfordern würde. Bei letzterem Punkt machte ich mir allerdings die wenigsten Sorgen.

Es mythologisiert zwar munter in der Katzenhalterwelt, dass Katzen, die Freigang kennen, irgendwas zwischen „kaum“ und „NIEMALS!!!!!“ Wohnungshaltung akzeptieren könnten. Ich persönlich kann diese Sichtweise nicht in einem einzigen Fall untermauern: All meine Zwerglis sind als ehemalige Strassenkatzen ja auch „Ex-Freigänger“. Allerdings lernten sie die Strassen und Felder nicht als Freiheit, sondern als bittere Not kennen: Hunger, Kälte, Überlebenskampf. Das Los der Strassenkatzen halt. Die pfeifen alle auf die „Freiheit“…..

Aber über den Roten wussten wir nichts. Absolut gar nichts – ausser, dass er FIV-positiv und ein Riese ist. Also nahm ich mir vor, alles brav nach Lehrbuch zu tun, zumal mich die Autorin schon bei → richtig schwierigen Zusammenführungen beraten hatte, und ich ihrem Fachwissen absolut vertraue:

Und wir durften wieder einmal ein grandioses Katzenbuch illustrieren (Coverseiten): Das ist uns eine Riesenehre!

 

Ich war allerdings verhalten verängstigt: Nochmals Gittertür, monatelanges intensives Training – das war gelinde gesagt trotz unserer grossartigen Erfahrungen mit →Verhaltenstherapie nicht, worauf ich grad so „Bock“ gehabt hätte smiley_emoticons_sad  Doch wat mut, dat mut.

Ich holte ihn also von der Klinik ab:
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Roter in dä Box

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Daheim habe ich ihn erstmal in unserem Katzenauffangsstationszimmer (oder ursprünglich meinem Büro) untergebracht.

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Er war der erste Ankömmling in dem wirklich schönen, grossen Quaräntezimmer, der sozusagen… – seinen eigenen Weg ging. Der Neuankömmling war ca. 20 Minuten in seiner Privatresidenz, ich war unten im hehren Wunsch, ihn erstmal zur Ruhe kommen zu lassen – als ich plötzlich ein lautes „Klack-Krawumm“ hörte: Der Kater kann Türen öffnen  smiley_emoticons_muede

Ich ging ganz leise hoch, um zu schauen: Faramee und Shakti standen eh schon vor der Türe und die Konfrontation war somit in vollem Gange. Nun einzugreifen, schien mir unklug. Also beobachtete ich nur. Max ist zwar drei- bis viermal so gross wie die anderen Katzen hier und FIV-positiv – allerdings auch zahnlos. Die einzige Gefahr, die von ihm also hätte ausgehen können, wären übliche Katzenkampfverletzungen gewesen (was ich natürlich sofort zart unterbunden hätte – den von unserer Therapeutin dafür empfohlenen Sichtschutzkarton hatte ich schon griffbereit) – aber die Gefahr, dass er hier jemanden mit FIV ansteckt, ist durch seine Zahnlosigkeit eh nicht gegeben.

Doch meine Sorgen waren glücklicherweise sowieso umsonst: Max unterwarf sich sofort den vorhandenen Katzen hier – auch als Shakti ihn anbrummte, ging er einfach nur weg. Vor allen Zwerglis hier, die so so so viel kleiner sind als er – zeigte er von Beginn weg immer nur grössten Respekt und Anstand.

Wenn er irgendwo zu ruhen geruhte, und ein anderes Zwergli dann den Platz für sich beanspruchte: Stand er auf und ging weg. Ohne Brummen, ohne Murren. Ich glaube, fauchen kann der gar nicht.

Inzwischen (er ist nun eine Woche hier) darf er von den anderen Zwerglis völlig integriert liegen, wo er will, er frisst Kopf an Kopf mit den anderen, spielt mit den anderen (wobei er niemals seine ganze Kraft nutzt, sondern sich auch mal vor ein viel kleineres Zwergli rücklings auf den Boden wirft, damit er von diesem fachkundig erlegt werden kann smiley_emoticons_rofl3)

Langer Rede kurzer Sinn: Ich hätte hier nach →Mathildes Tod keine siebte Katze mehr aufnehmen wollen – auch wenn es so viele arme Katzenwesen gibt, die so dringend ein Zuhause suchen. Aber Budget, Zeit und Vernunft waren sich einig: No way. Und dann kam, sah und siegte: Max.

 

Hier hat nichts „gefehlt“ – und doch sind wir jetzt komplett ❤ Max passt hierher wie Faust auf Auge, Deckel auf Topf oder siebter Zwerg zu Schneewittchen 😛

Wenn jemand ahnen konnte, dass ich mir heimlich schon immer wünschte, dass hier mal ein roter Tiger anklopft – dann meine verstorbene Herzenskatz Mathilde. Ich sprach nie zu jemandem darüber. Nicht mal zu ihr. Aber ich sehe Max als ihr Erbe – das wir alle hier mit grösster Freude annehmen ❤

Seid herzlich gegrüsst von Schneewönnchen und den 7 Zwergen ❤

Katze ist, was passiert, während du andere Pläne machst…

Letzten Samstagmorgen klingelte das Telefon zu unchristlicher Zeit (also vor 12 Uhr). Ich schon so: Näää, nicht am Samstag. Ich erkannte jedoch die Nummer: Unsere Tierklinik. Ich so: ????

Im ersten verschlafenen Moment schoss mir durch den Kopf: Habe ich eins der Zwerglis in der Klinik vergessen? Warten wir auf Blutwerte? Kurz: Hä?

Ich nahm also ab und fragte noch etwas gedanklich konfus: „Hallo?“
Klinik: „Guten Morgen, Frau B. – es tut mir leid, Sie zu stören!“
Ich: ?
Klinik: „Wir haben eine etwas seltsame Anfrage an Sie.“
Ich: ??
Klinik: „Könnten Sie sich allenfalls unter Umständen womöglich vielleicht eventuell vorstellen, eine weitere FIV-Katze aufzunehmen?“
Ich: hellwach, aber nun ???

Die mir wohl bekannte, nette Tierarzthelferin erklärte mir leicht beschämt, dass sie in der Praxis eine Katze hätten, die ihnen vor einigen Tagen von einer Frau vorbeigebracht wurde, weil sie diese aufgrund ihres Zustands als mutmasslichen Streuner versorgen lassen wollte. Tatsächlich war das Tier zwar recht fit, aber das Gebiss war wohl in einem grausigen Zustand, so dass die Klinik zum Schluss kam, es müssten sämtliche (der wenigen verbliebenen) Zähne dringend gezogen werden.

Im Verlaufe der Behandlungsgespräche stellte sich heraus, dass diese Katze gar nicht der Frau gehörte – sie aber sehr wohl bereit war, die anfallenden Kosten für die Zahn-OP zu übernehmen (wow!). Wem das Tier gehörte, wusste sie aber auch nicht.

Glücklicherweise war das Rottigerchen gechippt und eingetragen, so dass der Besitzer schnell eruiert werden konnte. Da unsere Klinik aber auch nicht wild drauflos operiert, sondern erstmal die Gesamtkonstitution einer Katze eruiert, wurde festgestellt, dass Rottiger FIV+ ist. Als der Besitzer das erfuhr, meinte er wohl – stark verkürzt und ohne Anklage gegen ihn (ich habe nie selber mit ihm gesprochen) – dass die Katze dann besser eingeschläfert werden sollte.

Wer mich kennt weiss, dass ich ein grosser Fivie-Verfechter bin – man muss sich halt auch mal informieren, bevor man über Leben und Tod entscheidet: FIV. Glücklicherweise denkt unsere Klinik ähnlich – sonst wäre ich ja nicht dort 😀

Wie erwartet sah meine Klinik das nun wiederum nicht ein, eine ansonsten völlig fitte Katze nur wegen Zahn-OP und FIV einzuschläfern. Allein: Der Besitzer wollte sie nicht mehr, die Frau, die das alles in Gang gesetzt hatte, konnte nicht, und Tierheime in der Schweiz nehmen FIV+-getestete Katzen offenbar strikt nicht auf (obwohl die allermeisten Katzen in der CH gar nicht auf FIV getestet sind – aber wenn mans mal weiss….) Kurz: Der übliche Scheiss (tschuldigung), sobald FIV diagnostiziert wurde 😦

Glücklicherweise war ich gerade letzte Woche mit all meinen Zwerglis eh in der Klinik zum Gesundheitscheck (das erste Mal seit → Mathildes Tod im April), so dass ich bzw. meine FIV-Katzen Faramee und Moriah der Klinik auch wieder im Bewusstsein war.

Und so kam es zum Anruf am letzten Samstagmorgen.

Nachdem die nette Tierarzthelferin mir all das am Telefon geschildert hatte, meinte ich:
„Eigentlich wollte ich ja keine siebte Katze mehr… Aber ‚eigentlich‘ sagt ja schon alles. Wann soll ich dort sein?“
Klinik: „Oh! Echt? Wir wagten ja nicht zu hoffen. Wenn Sie heute noch kommen könnten? Das Tierchen (ha!) lebt nun schon seit Tagen in einer unserer Aufwachboxen – das ist ja nicht so schön.“
Ich: „Geben Sie mir eine halbe Stunde.“

Bevor ich berichte, was mich erwartete, möchte ich dies noch kurz einflechten: Ich habe keines meiner Zwerglis je nach seiner Optik „ausgesucht“ – meist waren es eher die Zwerglis, die hier anklopften. Aber insgeheim wünschte ich mir immer, dass mal ein roter Kater hier anpocht – doch das war halt nie so. Ich wusste aber absolut nichts über das Tier, als ich in die Praxis fuhr. Ausser dass „es“ FIV+ und FeLV-negativ ist (Nicht falsch verstehen, liebe FeLV-Katzenhalter, ihr wisst?) Alles andere war nicht wichtig. Und was ich sah, war „das“ da:

Zwerg7Ic

 

Ich so: smiley_emoticons_gucker2

Ich erfuhr dann nicht nur, dass er a) männlich (kastriert), b) Rottiger durch und durch und c) menschenfreundlich sondergleichen ist. Aber wie katzensozial war er? Das konnte mir keiner sagen.

Was dann passierte, berichte ich in den nächsten Tagen 😀 Der aktuelle Beitrag ist jetzt schon zu lang 😉

Ps: Er heisst nun – mit seinem Einverständnis – Max. Wann immer ich seinen Namen sage, kommt er direkt angaloppiert smiley_emoticons_gucker2

PPS: Nachtrag: So hat Max sich hier eingelebt → Max – Mathildes Erbe ❤

 

Jahresrückblick? Pff. Frohes neues Jahr!

Jahresrückblick gibt’s heuer nicht. 2014 war ein Arschloch. Verzeiht meine dezidierte Wortwahl.

Wenn ich spontan an die wesentlichen Punkte meines persönlichen 2014 zurückdenke, fallen mir genau drei Schwerpunkte ein:

1. → Mein Herz Mathilde musste uns verlassen. Sie fehlt mir entsetzlich. Wirklich ganz schlimm.

2. Zu viel: zu viel Arbeit (viel zu viel – mehr als jemand leisten könnte), zu viel Korrespondenz, zu viele irritierende Streitigkeiten und gehässige Diskussionen mit Leuten, die man kaum kennt, zu viel sinnloser Kram, der sich in meinem Leben aufstaute.

3. Zu wenig: zu wenig Zeit fürs wirklich Wichtige im Leben: Familie, Freunde, Zwerglis, zu wenig echte Gespräche (dafür zu viel Blabla), zu wenig Geld, zu wenig Zeit – vor allem: zu wenig Zeit.

Noch nie verging in meiner Wahrnehmung ein Jahr so rasant wie 2014. Hat es wirklich stattgefunden?

Ich wünschte, es hätte nicht. In meinen bislang 43 Jahren wird 2014 eins der schlimmsten in der Chronik sein. Ein Jahr, in dem ich nicht gelebt habe – in dem ich nur ständig irgendetwas hinterherrannte und dabei alles versäumte, was das Leben lebenswert macht. Das ist nicht gut.

Aber ich sollte nicht undankbar sein, 2014 hatte auch seine guten Seiten: Meine verbliebenen Zwerglis sind alle wohlauf, meine Familie ist gesund und so manche Freundschaft hat sich in schweren Zeiten gefestigt – und: viele Freunde haben in ihrem Leben wundervolle Bereicherungen wie Zuwachs, Neustarts und den Sieg über sehr schlimme Krankheiten erfahren dürfen. Das ist doch was! ❤

Liebes 2014 – sei mir dennoch nicht böse, wenn ich dich demnächst mit einem lauten und hoffnungsfrohen „Prosit, prosit Neujahr!“ von Herzen verabschieden werde. Möge dein Nachfolgejahr ein besseres sein. Aber wie wir alle, hast auch du dein Bestes gegeben, liebes 2014. In diesem Sinne lass uns in versöhnliche Stimmung geraten: Danke, dass du nicht noch mehr Schaden angerichtet hast 😛

Unser Jahr in Bildern:

Wenig Fotos hab ich in diesem Jahr gemacht, heiderdaus. Keine Zeit. Immer: keine Zeit.

Ich mache eigtl. nie Neujahrsvorsätze – bisher fand ich mein Leben nämlich an sich ok. Doch diesmal weiss ich: Es muss sich einiges ändern. Ich hoffe, 2015 wird mir den Mut, die Kraft, die Entschlossenheit und die ZEIT dafür geben – und sonst muss ich sie mir halt einfach nehmen.

All den Menschen, die mich dabei unterstützen, und die mich weiterhin begleiten mögen, danke ich von Herzen! Und allen anderen: Lebt wohl smiley_emoticons_fips_eazy_wink Vergesst nie: Das einzig gültige „Rezept“ für Freundschaft und Liebe ist: Respekt

In diesem Sinne: Die Zwerglis und ich wünschen euch ein gesundes, freudvolles und rundum wundervolles neues Jahr! Passt auf euch auf – und lasst alles weg, was euch schadet  smiley_emoticons_cooler

 

FROHES NEUES JAHR! 

Glückwunsch zum Ehrentag, geliebtes Möhrchen ♥

Gestern vor zwei Jahren startete der Moriah-Express um dich heimzuholen ♥ Damals dachte ich noch, dies sei der schwierigste Teil deiner Reise…

Wer uns schon länger kennt, weiss ja auch längst, wie es damals dazu kam, dass ich Moriah wiedermal vollkommen unvorbereitet, unbeabsichtigt und darum ganz klar total unschuldig, weil schicksalsträchtig fremdgesteuert auf einer Notfellchen-Vermittlungsseite entdeckte – wer die Geschichte noch nicht kennt, sie aber gerne kennenlernen möchte, findet sie unter → „Haben Katzen Humor? Ja, tiefschwarzen“.

Viele von euch wissen auch längst, dass ich als damals bereits einigermassen→ geübte Katzen-Reisebegleiterin das Unterfangen, Moriah von Cádiz nach Zürich zu holen…

Total unterschätzt hatte. smiley_emoticons_rolleyesnew

Wie das Abenteuer dann dank der routinierten Vermittlungs-Organisation und grossartiger Unterstützung herzensguter Menschen schliesslich doch gelang, hatte ich im Beitrag →“Happy Move-in-Day, Weihnachtswunder Moriah ♥“ schonmal ausführlich beschrieben.

Und auch dass mit Moriahs Einzug hier die eigentliche Herausforderung erst richtig begann, ist regelmässigen Lesern dieses Blogs hinlänglich bekannt – wem nicht, hier nachzulesen: → Moriah: Therapie der Katzenhasserin geht aktiv weiter.

Moriah und Shakti haben sogar Geschichte geschrieben – sozusagen: Ihre erste Buchwidmung (wir fühlen uns sehr geehrt smiley_emoticons_kolobok-party-dancers):
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Zu finden in: „Katzenzusammenführung mit Herz und Verstand“ von Christine Hauschild.
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Nochmals ganz ganz herzlichen Dank (jetzt ohne Scheiss: Diese Buchwidmung ist das Grösste – leider gab es das Buch ja damals in unseren Anfängen noch nicht. Aber das rührt uns sehr, dass wir bei einer so versierten Katzentherapeutin so einen „nachhaltigen“ Eindruck hinterliessen – oder andersum: Es tut mir leid, es tut mir leid, es tut mir leid, dass wir so anstrengend waren). Vor allem aber: Ohne Frau Hauschilds grossartige Beratung mit vielen aufschlussreichen Tipps und Strategien und vor allem auch unerschütterliche Zuversicht hätte mich wohl bisweilen der Mut verlassen, dass Moriah je ihre panische Angst vor anderen Katzen ablegt. Doch nach rund einem halben Jahr intensiven Trainings konnte ich vermelden: Zusammenführung abgeschlossen.

Und weil ihr das alles schon wisst, wisst ihr bestimmt auch, wie unbeschreiblich glücklich ich bin, dass Ex-Artgenossen-„Hasserin“ Moriah sich hier trotz aller anfänglichen Hürden inzwischen wunderbar eingelebt hat und fester Bestandteil unserer kleinen Zwergen-Herde wurde  smiley_emoticons_liebhab

Ich stehe heute zudem auch in regelmässigem Kontakt mit ihrer spanischen Pflegemutter, die Moriah damals diesen wunderschönen Brief (aus dem Englischen übersetzt) mit auf ihre Reise ins Ungewisse gab:

“Hallo,
Mein Name ist Messina (dort hiess Moriah so). Ich war eine Streunerkatze, die an einem verlassenen leeren Ort nahe dem Ozean in der Stadt Chiclana bei Cádiz lebte. Ich lebte dort mit ungefähr 30 anderen Katzen. Eine nette Frau gab mir Futter und Wasser.

Ich wurde im Oktober 2011 zusammen mit 13 Freunden und Verwandten gerettet. Wir hatten Glück. Die meisten der anderen Katzen wurden vergiftet.

Ich hatte drei Würfe. Meine beiden ersten Babys wurden von gemeinen Menschen getötet, eines wurde totgeschlagen. Ich hatte einen zweiten Wurf ein paar Tage nach meiner Rettung letztes Jahr. Ich war so gestresst und verängstigt, dass ich meinen Babys nicht gerecht werden konnte. Sie starben trotz aller Bemühungen unserer Retter.

Den dritten Wurf hatte ich im März diesen Jahres. Es waren vier wunderschöne langhaarige Babys. Das Mädchen starb Ende August, die Jungs sind inzwischen recht gross. Sie sind wunderschön und sehr lieb. Ich habe immer noch etwas Angst vor Fremden, diese grossen zweibeinigen Wesen waren sehr grausam zu meinen Freunden und mir. Ich traue ihnen nicht bis ich sicher bin, dass sie mir nicht wehtun.

Ich würde mir wünschen, dass wer immer sich nun um mich kümmern wird, geduldig ist und lieb. Meine spanischen Retter würden sich wünschen, dass meine künftige Menschin mit ihnen in Kontakt bleibt und ihnen von mir berichtet.

Herzlichen Dank, dass du dich künftig um mich kümmern möchtest. Ich freue mich auf ein Leben in einem richtigen Zuhause – etwas, das ich niemals zuvor kannte.”

Liebe Olga – ich hoffe, Moriahs und deinen Wunsch erfüllt und ihr ein „richtiges“ Zuhause geschenkt zu haben – auch wenn sie es in den ersten Wochen ganz ganz ganz schrecklich fand. Moriah gestern Mittag auf der Terrasse:
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Ihre Reise dahin in Bildern (auf die Bilder klicken, um sie vergrössert anzuzeigen und die Galerie zu öffnen):

Am sehr sehr frühen Morgen des 22. Dezember 2012 brachte dich der Moriah-Express sicher in dein neues Zuhause – nochmals ganz herzlichen Dank an alle in irgendeiner Form Beteiligten!  smiley_emoticons_hug

Happy Move-in-Day, kleines Weihnachtswunder! ♥ ♥ ♥ smiley_emoticons_torte

Tierische Bescherungsideen – und -gefahren!

Eine liebe Katzenfreundin machte mich auf die Mitteilung des Deutschen Tierschutzbundes aufmerksam, die ich hier gerne weiterverbreite: Worauf bei der Bescherung der tierischen Mitbewohner zu achten ist.

Erfahrene Tierhalter werden bereits wissen, welche Gefahren von handelsüblichen Spielsachen für Haustiere ausgehen können – und manches möchte man für selbstverständlich halten. Aber vielleicht möchte ja auch ein Nicht-Tierhalter Hund oder Katze eines befreundeten Dosis etwas unter den Christbaum legen, darum kann es ja nicht schaden, nochmals an die Hinweise des Deutschen Tierschutzbundes in Bezug auf tierische Weihnachtsgeschenke zu erinnern – auf dass die Bescherung nicht zur Bescherung wird.

Gut gemeinte Geschenke können sich als Gefahrenquelle für das geliebte Haustier herausstellen. Der Deutsche Tierschutzbund gibt daher in einer aktuellen Mitteilung Tipps, worauf man beim Geschenkkauf achten sollte:

Katzen: Metall- oder Kunststoffteile, wie sie etwa an Spielmäusen als Augen und Nase vorkommen, können eine Verletzungsgefahr darstellen und sollten entfernt werden, bevor das Spielzeug den Tieren überlassen wird.

Eine schöne Spiel-Abwechslung bieten zB. sogenannte → Geschicklichkeits- und Intelligenzspielzeuge. Man sollte bei der Wahl des Spielzeuges jedoch ebenfalls darauf achten, dass keine Teile verschluckt werden können (Anmerkung „der Blog-Red.“: Ausser die im Spielzeug versteckten Leckerli, versteht sich).

Gefährlich können unter anderem auch die als Katzenspielzeug angebotenen Laserpointer sein, deren Lichtstrahl von Katzen gejagt werden soll. Der Deutsche Tierschutzbund rät dringend vom Kauf ab, da es zu starken Verbrennungen im Auge von Mensch und Tier kommen kann, wenn der Lichtstrahl auf das Auge trifft. (Anmerkung: Der Kamikatze-Zwerglis-Blog ist mit dieser Empfehlung nicht ganz einverstanden: Mit der nötigen Vorsicht und Achtsamkeit angewendet, können als Katzenspielzeug im Tierbedarfshandel angebotene Laserpointer eine grossartige Sache sein – die Zwerglis lieben ihn jedenfalls. → mehr Infos).

Grundsätzlich gilt, dass Katzen beim Spiel nicht unbeaufsichtigt sein sollten – sonst könnten herumliegende Spielangeln zur Würgefalle oder Kleinspielzeuge zur Erstickungsfalle werden.

Hamster, Meerschweinchen & Co.: Hamsterbesitzer sollten keinesfalls Laufräder und anderes Inventar aus Kunststoff für das Gehege kaufen: Zum einen sind sie oft scharfkantig und somit verletzungsträchtig, zum anderen nagen die munteren Vierbeiner den Kunststoff gerne an, was beim Verschlucken zu gefährlichen inneren Verletzungen führen kann. Auch von Nagergeschirren für Meerschweinchen oder Hamster sei dringend abzuraten, da es sich bei diesen Tierarten um Fluchttiere handelt, die den direkten Kontakt zum Menschen scheuen. In ein Geschirr geschnürt zu werden, bedeutet puren Stress. Freilauf solle den Tieren lieber im tiersicher gestalteten Zimmer oder auf einem eigens erstellten, dem Tierbedürfnis angepassten Spielparcours ermöglicht werden.

Wellensittiche: Spiegel und Plastikvögel im Wellensittich-Käfig mögen vielleicht dem Halter gefallen, dem Tier ersetzen diese Utensilien jedoch nicht den für das Wohlbefinden unerlässlichen Artgenossen.

Festessen für Haustiere
Das Verfüttern von Süssigkeiten und gewürzten Speisen ist nichts für sensible Hunde- und Katzenmägen. Manche der für den menschlichen Verzehr gedachten Speisen können sogar zu schweren Vergiftungen führen, wie der Tierschutzbund warnt. Ausserdem sollte den Tieren nichts zu fressen gegeben werden, was eine Verletzungsgefahr birgt, also keine Fischgräten und splitternde Geflügelknochen. Essensreste sind daher immer direkt wegzuräumen. Wer seinem Haustier eine kulinarische Freude bereiten möchte, kann eine neue Sorte der Lieblingsleckerlis ausprobieren. Oder man überrascht seinen Liebling mit selbstgemachten Hunde- oder Katzenkeksen. → Rezepte für selbstgemachte Leckerli für Hund und Katze finden sich zB. unter www.ich-barfe.de.

Weitere Infos

Wenn ihr weitere Hinweise, Empfehlungen zum Thema, Shopping-Tipps oder Leckerli-Rezepte kennt, nutzt bitte ungeniert die Kommentarfunktion – herzlichen Dank vorweg!

Mogwai – ich lasse dich endlich los

Nur vier Tage nach Mathildes Einzug bist du für mich völlig überraschend gestorben. Heute vor fünf Jahren um diese Uhrzeit verlor ich dich. Im Wortsinne. Meine Welt ist seither eine andere. Eine zerbrechliche.

Was damals genau geschah, ist hier nachzulesen Ein Trauerspiel von Dummheit, Heimtücke und Ignoranz

Heute aber möchte ich nicht deine so tragische Geschichte erzählen. Sondern in Liebe an dich denken – und dich endlich loslassen. Nicht vergessen! Nicht wegschicken! Ich habe mir jahrelang nicht verziehen, was dir passiert ist. Verzeihen möchte ich es mir auch nicht – wozu? Ich habe daraus gelernt. Und heute – fünf Jahre danach – habe ich meinen Frieden damit geschlossen und darf behaupten, dass du mich zu einem verantwortungsbewussteren Menschen gemacht hast, du bist nicht „umsonst“ gestorben.

Auf einer Notfellchenseite habe ich dein Bild gesehen,
in dem Moment wars um mich geschehen.

Doch beharrlich sagt‘ ich mir:
„Nein, nein – nicht noch ein fünftes Tier!“

Du hattest dich schon längst in meinem Herzen festgebissen,
und ohne dich zu kennen, begann ich dich schon zu vermissen.

Fünf Monate brauchte ich, das zu verstehen –
und dann konnte ich kaum noch warten dich zu sehen.

So kamst du 2009 endlich her.
Dran zu denken, fällt mir schwer.

Jemand schrieb in deinen Pass:
„Feliz 2009 & navidaz“.

Doch es kam alles völlig anders als geplant.
Hätte mir damals doch wenigstens mal was geschwant.

Du warst todkrank, doch das wusst‘ ich nicht.
Auf unseren Ex-Tierarzt ich seither verzicht‘.

Du warst das reine Licht, Zuversicht und Liebe –
die dich mir nahmen, das sind Diebe.

Menschen, die nicht wissen, was sie tun –
doch auch ich war damals nur ein dummes Huhn.

Seither ist nichts mehr, wie es war.
Das war dein Opfer, das ist mir klar.

Wahrscheinlich wärst du mit dieser Vorgeschichte sowieso gestorben –
doch dank dir habe ich seither so viel Wissen mir erworben.

Wissen, das Leben rettete oder Leid ersparte –
an dich denkend, muss ich wieder weinen – doch, nein, nein: warte.

Ich danke dir von ganzem Herzen!
Was hast du anderen hier erspart an Leid und Schmerzen.

Mein Unwissen in deinem Schicksal hat mich an die Wand geschlagen.
Und ich schwor mir: Nie mehr werde ich so versagen.

Mogwai, mein Engel, fast täglich sag ich mir:
So viel, so viel – verdank ich dir.

Eine helle Kerze brennt für dich –
vergiss auch du uns nicht.

Und verzeih auch den einen oder andren schiefen Reim –
ich wünscht so sehr, du kämst nur wieder heim.

In Liebe: Mogwai † 26. November 2009 – R.I.P.

Ich werde dich nie – niemals – vergessen! „When you went, I became a hopeless drifter. In many years they may forget this love of ours – or that we met. They may not know how much you meant to me“. Aber ich werde nie vergessenI cried for you

Time to say goodbye

Veränderungen sind – für mich zumindest – immer erstmal bedrohlich. Ich sehe zunächst immer nur den Verlust des vermeintlich „Sicheren“ – und dann erst die Chance des Neuen. Der Sprung ins kalte Wasser liegt mir nicht. Nicht mal, wenn mir das Wasser schon bis zur Stirn steht.

Und doch bin ich – bislang zumindest – noch nie ertrunken. Nicht mal als knapp Dreijährige, als ich wirklich fast ertrunken wäre. Meine Angst ist so gesehen also doch ein bisschen albern.

Seltsamer Einstieg in ein Katzenthema.

Heute vor fünf Jahren dachte ich, es sei ein Wahnsinnswagnis nach Mortara in Italien zu fahren und eine FIV-positive Katze nach Hause zu holen. Niedlich. Offensichtlich bin ich keine sehr mutige Seele. Ganz im Gegensatz zu der Seele, die ich damals mit nach Hause brachte: Mathilde

Regelmässige Leser dieses Blogs werden→Mathildes Geschichte nach all meinen Berichten schon auswendig auf Finnisch oder wahlweise Swaheli aufsagen können während sie rückwärts Seilspringen und gleichzeitig Teller auf der Nase balancieren – darum also nur für Neuleser die Kurzzusammenfassung: Dreibein, FIV-positiv, sehr schlimme Vorgeschichte, dann hier Lungen- und Herz-OP, kurz: intergalaktisches Kampfschiffchen.

Und ich heule rum, weil ich meine Irrenhaus-Hamsterrad-Lebensbedingungen grad mal wieder an die Wand hauen könnte.

Ich bin ein Weichei. Ein feiges noch dazu. Man muss auch mal ehrlich sein.

Mir fällt dabei übrigens doch auch auf: Es wird viel über „artgerechte“ Haltung von Tieren diskutiert derzeit. Das ist sehr gut so! Aber vermisse zugleich ein wenig das Thema „artgerechte“ Menschenhaltung.

Naja. Wie auch immer.

Heute vor einem Jahr holte ich mir ein Wesen nach Hause, das mir so ein gutes Beispiel hätte sein können. Aber irgendwie merke ich dieser Tage, dass ich im Grunde nichts dazugelernt habe: Immer noch Angst vor dem kalten Wasser.

Regelmässige Leser dieses Blogs wissen ja auch, dass ich bisweilen zum Pathos neige. In diesem Sinne: It’s time to say goodbye – nicht zu euch oder zum Blog. Quatsch – wer meinen Quark weiterhin lesen möchte, soll nicht zu kurz kommen. Aber dies ist für mich eine Zeit des Abschieds – schon die letzten Jahre, in denen ich mehrere Zwerglis in kurzer Zeit gehen lassen musste, auch die letzten Monate von verschiedenen Menschen, die ich oder die mich für Freunde hielten, es aber für Freundschaft nicht wirklich reichte, aus welchen Gründen auch immer. Von Illusionen des Mottos „wird schon werden“, von trügerischen „Sicherheiten“ aller Art – und nicht zuletzt von Mathilde, die ich heute vor fünf Jahren so überglücklich begrüsste wie ich sie heute so todtraurig endlich loslassen muss: Ich muss akzeptieren, dass sie nicht mehr bei uns ist.

Eine Hommage an ein Wesen, das so viel klüger und weiser war, als so mancher Mensch, dem in meinem Leben begegnete – die Trulla, die mir jeden Morgen im Badezimmerspiegel entgegen schaut inklusive:

Mathilde – ich werde das Wochenende heute vor fünf Jahren niemals vergessen. Es war ein Abenteuer, mit meinem uralten Auto unterwegs in einer apokalyptisch vernebelten italienischen Pampalandschaft, in Mortara gibt/gab es übrigens ein absolut hammergeiles Hotel (woahh: Die können lecker kochen! Und die Zimmer sind einfach geil), wir haben Stefania und Cornelia kennengelernt, und nachdem du mich schon in der Tierarzt-Praxis bei Mortara sofort erkannt hattest (was so viele Menschen nach Jahren nie tun), hast du dich auf der Heimreise nach Zürich an mich gekuschelt und versucht, mir mein Sandwich zu klauen!  smiley_emoticons_gucker2

Mathilde – wie gerne hätte ich unser 5-jähriges Jubliäum  smiley_emoticons_torte heute mit dir zusammen gefeiert – leider ist uns das nicht vergönnt. Auch eine Veränderung, die ich natürlich nicht gern akzeptiere – aber habe ich eine Wahl? Ich möchte dir gerne sagen: Du bist für immer in meinem Herzen und noch immer lerne ich von dir. Und ich verspreche dir: Ich lerne endlich schwimmen. Egal, wie kalt das Wasser ist. Dein Motto war: „Ich mag zwar keine Chance haben – aber ich werde sie nutzen“ – wie viel mutiger du warst, mein Herz.

It’s time to say goodbye – zu allem und jedem, was einen vom Leben ablenkt.

Ich liebe dich – für alle Zeiten und immerdar. Und darum sage ich goodbye: auf Wiedersehen, mein Herz ♥♥♥

Con te partirò.

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ps: Und allen, die an Mathildes Rettung und daran, sie mir anzuvertrauen, beteiligt waren: nochmal von Herzen meinen verbindlichsten Dank! Ihr alle hättet mir keinen grösseren Gefallen tun können.

Lucie – mein kleiner grosser Zwerg ♥

Als ich dich heute vor sieben Jahren das erste Mal sah, entfuhr es mir: „Die wächst aber noch, oder?“ Deine Pflegemama sah mich daraufhin ein bisschen entgeistert an smiley_emoticons_muede

Bis zu jenem Zeitpunkt hatte ich mein ganzes Leben lang nur mit gut genährten und wohl behüteten erwachsenen Schweizer Katzen zu tun gehabt. Auf dem Vermittlungsbild damals war nicht erkennbar gewesen, dass du… Hm. Naja.

Ein Zwerg bist. Und zwar ein kleiner Zwerg.

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Und ein fröhlicher, unbeschwerter, seelisch scheinbar sonnendurchfluteter Zwerg. Sozusagen ein Sonnenscheinchen. Und das hat mich umgehauen.

Lucie

Lucie

Wer aus einer Vergangenheit wie deiner als Sonnenschein hervorgeht, gehört definitiv zu den ganz Grossen.

Dass du ein steifes Hinterbein und einen mittig abgerissenen Schwanz hast, wusste ich ja. Nur wie es dazu gekommen war, konnte niemand mit Sicherheit sagen, da du eine Fundkatze auf Madrids Strassen warst. Unfall?

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Der Spezalist, zu dem ich dich brachte, um abzuklären, ob man dein Beinchen wieder hinbekommt oder evtl. gar amputieren sollte, rekonstruierte aufgrund seiner Untersuchungen, deiner Verletzungen und der erhobenen Daten, was dir wohl widerfahren sein musste: Jemand habe dich wohl am Hinterbein festgehalten und dich mehrmals kopfvoran gegen eine Wand oder dergleichen geschlagen. Allein: Du mochtest nicht sterben. Dann muss es jemand wohl nochmals versucht haben, indem er dich diesmal am Schwanz festhielt, und gleich mit dir verfuhr wie jener zuvor. Doch dein Schwanz riss – und du musst die Chance wohl ergriffen haben, trotz der Verletzungen und des Schmerzes das Weite zu suchen.

In der Folge hieltest du das ausgerenkte und gnadenlos überdehnte Bein wohl lange Zeit in einer Schonhaltung, so dass die heilenden Sehnen es in einer grotesken Haltung fixierten und unwiederbringlich versteiften.

Wer schon einmal eine Bänderüberdehnung hatte, ahnt, welche Schmerzen du ertragen musstest, kleiner Zwerg. Dazu der mehrfache Schädelbruch und der abgerissene Schwanz.

Man versicherte mir  jedoch an verschiedener fachkundiger Stelle, dass du nun keine Schmerzen mehr in dem Bein hast, es ist halt einfach „nur“ steif. Aber wenn man dich an den Zehen kitzelt, lachst du und spreizt sie als würdest du sagen: „Ihhhh, geh weg, das kitzelt“

Ich las mal ein wunderschönes Gedicht einer halbseitig gelähmten, schwerst gehbehinderten klugen Frau. Sinngemäss schrieb sie, dass das, was für die meisten nicht mal einen Gedanken wert ist, nämlich von A nach B zu laufen, für sie ein Tanz sei, ein Tanz, den sie jedesmal spontan neu choreographiere – und auch wenn andre Menschen darob erschreckten, Mitleid empfänden oder sich sogar vielleicht „ekeln“, so sei es doch für sie ihr Tanz durch ihr Leben. Und sie tanze ihn leidenschaftlich gern.

Diese Sichtweise hat mich tief berührt. Ihre und deine Haltung im Umgang mit dem, was wir wohl „Behinderung“ nennen würden, hat meine Sicht auf Normabweichungen radikal verändert.

Ich sehe ja auch oft die erschreckten Blicke, wenn Menschen dich das erste Mal sehen.

Du weisst es aber auch perfekt zu nutzen, dein Beinchen: Wenn du langsam läufst, benutzt du es wie eine Krücke, wenn du aber wie ein adrenalingeschocktes Eichhörnchen durch die Bude rast, klappst du es einfach hoch und rast auf deinen drei gesunden Beinchen durch die Wohnung, Treppen hoch und runter. Und wenn deine Freundin Shakti mal wieder schräg-fies von der Seite kommt und dich mit einem gezielten Arsch-Bodycheck aus dem Gleichgewicht bringt, verdrehst du nur die Augen, um sie anschliessend spielerisch durch die Wohnung zu jagen.

Du bist so unerschütterlich freundlich – jeden Neuankömmling hier (und es waren ja viele nach dir), hast du immer liebevollst angeköpfelt und angegurrt Wenn ein Lieferant an der Tür klingelt, kommst du angesaust und willst wissen, welch nette Seele da Einlass verlangt. Auch Gäste beäugst du stets wohlwollend – nur anfassen muss dich ja dann doch nicht gleich jeder dürfen 😉 Der Tierarzt aber, der darf – auch wenn er wiedermal an deinem Bein rumzuppelt, um zu testen, ob dir Verschleisserscheinungen der „Fehlhaltung“ inzwischen Schmerzen bereiten. Und nach der Untersuchung fahren wir heim, damit alle anderen Zwerglis dich sofort auch wieder freudig begrüssen, und du ihnen deine Abenteuer in den schillerndsten Farben schildern kannst smiley_emoticons_hoplit_sword2_m

Ich habe dich noch nie fauchen oder knurren gehört – ich glaube, die Sprache sprichst du gar nicht.

Und nein: Du bist in den letzten sieben Jahren kein bisschen gewachsen. Du bist immer noch mein zauberhaftes Katzen-Bonsai Und mit deinen inzwischen acht Jahren so verspielt und verrückt wie eh und je.

Liebste Lucie – möge es noch viele viele Jahre so bleiben, mögest du dein sonniges Gemüt nie verlieren und nie wieder Schmerzen oder Sorgen erfahren. Und manchmal, wenn ich mich gräme, die Welt total doof finde oder einfach nur biorhythmusbedingt schlechte Laune habe – dann schaue ich einfach dich an und lache wieder

Bleib wie du bist, meine kleine dancing queen smiley_emoticons_kolobok-party-dancers – du bist perfekt in jedem erdenklichen Wortsinne.

Ich liebe dich mehr als Worte ausdrücken könnten.

 

Ja, stimmt schon: Weihnachten ist noch weit weg. ABER!

Ich bin auch kein Freund davon, wenn im April schon wieder Weihnachtsdeko in den Läden hängt, klar. Und doch spricht ja eigtl. nix gegen eine wohlüberlegte Geschenke-Organisations-Strategie 😉 Zumal einige – ganz besondere – Geschenke halt auch ein wenig Vorlaufzeit brauchen.

Darum möchte ich euch hier jetzt schon unseren kleinen Online-Weihnachtsshopping-Guide für Tierfreunde präsentieren. Schenken ist doch eigentlich eine sehr glückbringende Aktivität – wenn man mit einem Geschenk jedoch nicht „nur“ den Beschenkten glücklich macht, sondern damit auch noch gute Projekte und womöglich sogenannt „kleine Gewerbetreibende“ unterstützt, dann ist das doch eine Win-win-win-win-Situation. Und mal ehrlich: Wie oft hat man das schon?

Hier geht es darum um Geschenke, die ganz direkt mit unseren tierischen Mitbewohnern zu tun haben – und/oder auch „indirekt“, da ihr mit dem Einkauf stets den (Haus-)Tierschutz unterstützt 🙂

Und ja: Dieser Shopping-Guide erhebt null Anspruch auf Vollständigkeit und ist total unobjektiv subjektiv zusammengestellt – weitere Vorschläge von euch werden aber gerne wohlwollend geprüft und ggf. mitaufgenommen.*

Ihr werdet hier liebevollst handgefertigte Produkte empfohlen bekommen, die vom Portrait eures Haustiers über Schmuck aus dessen Haaren über Kalender und Spielzeug für eure Lieblinge reicht. Lasst mich mit jenen beginnen, die mutmasslich die längste Vorlaufzeit haben, und darum zeitnah in Auftrag gegeben werden müssten:

1. Unglaubliche Tierportraits von Stefania Re:
Stefania Re ist nicht nur eine unglaublich begnadete Malerin, sondern vor allem auch eine bis zum persönlichen und finanziellen Ruin engagierte Tierschützerin – jeder Cent, den sie mit ihrer leider karg bezahlten, aber zugleich so unbezahlbaren Kunst verdient, fliesst direkt in Tierschutzprojekte vor Ort in Italien. Stefania hat mir meine Herzenskatze Mathilde damals anvertraut – ich darf sie seither wohl meine Freundin nennen.

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Wer sich für ein Portrait der einzigartigen Künstlerin und Tierschützerin Stefania interessiert, findet hier weitere Infos:
Auf meiner alten Website (ich übertrage das dann mal noch hierher): ameise.com/stefania
Stefanias Website: www.illustrations.it
Anfragen gern auch direkt an: iwon@kamikatze-zwerglis.com

2. Fellnasenschmuck
Eine ganz grossartige Idee:
Zu viele Tierhaare im Haus? Dann mach ich Euch was Schönes draus. Ganz egal ob Katze oder Hund,ob schwarz-weiss, grau oder eher bunt:Ein Schmuckstück filz‘ ich aus den losen Haaren,die zuvor dir lästig waren.
Zauberhaft und stets ein Unikat,was ganz Besonderes, das garantiert nicht jeder hat.

Diese Schmuckstücke sind nicht nur einzigartig, sondern die Schöpferin spendet von ihren Einnahmen auch immer an aktuelle Tierschutzprojekte. Besucht sie und ihr Angebot bitte auf:
Dawanda
Facebook/fellnasenschmuck

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3. Online-Shop Laracats
Ich habe ja mehrere Katzen aus Spanien – diese TS-Orga brachte mir Lucie und Mogwai und auf Umwegen auch Shakti.

Zitat von der Website: Wir sind ein Team von Privatleuten, die sich ehrenamtlich für „Laracats – Hope for Animals“ engagieren. Uns geht es hier hauptsächlich um die Katzen, denen wir zu helfen versuchen, indem wir sie vermitteln und so ein wenig dazu beitragen können, dass es ihnen in ihrem neuen Leben besser geht.

Ich möchte Laracats aus verschiedenen Gründen gerade jedem sehr zur Unterstützung ans Herz legen. Bitte schaut mal in ihren Shop.

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Mehr Infos findet ihr hier:
laracats.com
Laracats bei Facebook

4. Kreativ-Basar bei der Katzenhilfe Uelzen
Die Katzenhilfe Uelzen hat mir ja meine Felize anvertraut – dieses kleine verrückte Huhn 😀 Das ist ein ganz toller und liebevoller Verein – der auch noch einen grandiosen Kreativ-Basar anbietet, schaut doch bitte mal rein: Kreativ-Basar der Katzenhilfe Uelzen.

Die hier angebotenen Artikel werden ausschließlich zu Gunsten unserer Schützlinge in Deutschland bzw. der Straßenkatzen auf Rhodos verkauft. Es handelt sich ausschließlich um handgemachte Unikate.

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Ich habe dort übrigens auch schon eingekauft: Super unkompliziert, schnell, zack zack – also: Top!

5. Strolchis Flohmarkt
Ich habe da schon ganz viel geshoppt 😀

Guckt mal bitte: Der lange Winter steht vor der Tür und es müssen 46 Hunde und 80 Katzen mit Futter versorgt werden. Einige Katzen und Hunde werden vor dem Winter vielleicht noch ein Zuhause finden, viele Freunde werden aber bleiben und für die sammel ich Geld damit Futter gekauft werden kann. Frieren ist ja schon schlimm, aber Hunger haben ist noch schlimmer. Ein Teil vom Erlös wird für Futter verwendet, wir werden von dem Geld Kohle und Holz kaufen, damit meine Freunde nicht frieren müssen. Da wir oft Notfelle haben, wird auch ein Teil des Geldes für den Tierarzt sein. Da das ganz schön viel Geld kostet, deshalb veranstalte ich für meine Menschenfreunde einen Flohmarkt mit gebrauchten aber auch vielen neuen Sachen. Ich danke Euch schon mal im voraus. EUER STROLCHI, der das beste Zuhause der Welt bekommen hat.

Ihr findet Strolchis Flohmarkt hier bei Facebook

Nun habe ich euch meine persönlichen Lieblings-Weihnachts-Shopping-Adressen genannt 🙂

Wie gesagt erweitere ich die Liste sehr gern: Schlagt mir weitere tolle Shoppingmöglichkeiten bitte sehr gerne vor auf: iwon@kamikatze-zwerglis.com

*Ich persönlich möchte hier halt Tierschutzprojekte „kleiner Gewerbetreibender“ und/oder kleiner TS-Orgas fördern. Gemeint ist: Auch WWF und andere „Worldplayer“ haben immer sehr schöne Geschenkideen zum Schutz der Eisbären, Regenwälder und allem, was wichtig ist im Leben. Aber die haben Marketingmöglichkeiten… – ne? Und auch die Grossverteiler des Heimtierbedarfs haben super Stinkekissen, Spielzeug und Co. – und es ist natürlich „umständlicher“ mal was beim Kleinhersteller zu bestellen, was man „Made in Taiwan“ womöglich günstiger auch beim Grossverteiler bekommt. Das sei jedem selbst überlassen. Ich denke, ihr versteht die Idee dahinter

Ich habe mich bei solchen Gelegenheiten echt schon total glücklich geshoppt: Win-win-win.

Probiert es aus

 

Geliebter Sahib – fünf Jahre schon.

Sahib, mein Herz ♥ Heute soll es schon fünf Jahre her sein, dass du uns verlassen hast. Kaum zu glauben, was seither im Kamikatze-Zwerglis-Land alles passiert ist.

Du warst meine erste eigene Katze, die ich beim Sterben begleitete, das erste Mal, dass ich ganz allein die Verantwortung trug und alles richtig und gut machen wollte – und ich machte so ziemlich alles falsch, was ich nur → falsch machen konnte.

Ich war völlig überfordert.

Nur wenige Wochen nach deinem Tod folgte dir völlig überraschend → die kleine Mogwai – fünf Tage zuvor erst war → Mathilde hier eingezogen. Mathilde war ja dein „Erbe“ – und sollte eigentlich Mogwais Freundin werden. So war der Plan. Und so lernte ich vor fünf Jahren in unerschütterlicher Gewissheit, wie viel Wahrheit in dem berühmten Zitat von John Lennon steckt:

„Leben ist das, was passiert, während du dabei bist, andere Pläne zu machen.“

Also hörte ich auf, Pläne zu machen, und wandte mich stattdessen dem zu, was das Leben mich lehren wollte. Und das war eine ganze Menge.

Zwerglis kamen und gingen: Mathilde, LouLou, Faramee, Felize, Moriah und Tünn sind im Laufe der Zeit hier eingezogen. LouLou, Omar und Mathilde sind inzwischen schon wieder bei dir und Mogwai – grüss sie mir alle ♥

Von den Zwerglis, die du im Leben kennenlerntest, sind „nur“ noch Lucie und Shakti übrig – es geht ihnen gut ♥ Auch den anderen vier verbliebenen Zwerglis Faramee, Felize, Moriah und Tünn.

Geliebter Sahib, so viel ist passiert in den letzten fünf Jahren. So viel hat sich verändert – hier im Alltag, in meinem Denken – nicht mehr viel ist so, wie es damals war.

Dein geliebter Gartenzwerg jedoch steht immer noch auf der Terrasse. Nach deinem Tod dachte ich erst, jetzt könne ich ihn endlich entsorgen. Aber ich habs nicht übers Herz gebracht. Er sieht inzwischen etwas mitgenommen aus. Doch so sehr seine Optik litt, sein Lack blätterte, das Material Risse und sogar Löcher bekam, so sehr bin ich an all dem gewachsen, was ihr mich die letzten fünf Jahre gelehrt habt – nichts war umsonst. Und gratis war es auch nicht 😛 Die Tierarztkosten der letzten Jahre haben fast mein ganzes Erspartes aufgefressen. Das ist nur eine der Lektionen, die ich lernte: Mein Geld in Leben zu investieren, statt in tote Dinge, die hier dann doch nur einstauben. Banale Einsicht, nicht wahr? Nun ja – ich kann halt nicht schneller begreifen als ich denken kann.

A propos denken: Geliebter Sahib – ich denke oft an dich. Wie könnte ich anders – Omar und du habt euch ja einen raffinierten kleinen Scherz erlaubt, als ihr dafür sorgtet, dass Moriah und Tünn hier einzogen…

Du mit Omar vor vielen, vielen Jahren:

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Moriah und Tünn, die vor anderthalb Jahren hier sozusagen „fremdgesteuert“ 😉 einzogen:
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Ihr Schelme ♥

Geliebter Sahib – ich danke euch für eure Nachsicht all meinen Fehlern gegenüber, eure unerschütterliche Liebe, vor allem aber für eure gnadenlosen Lektionen. Ich habe keine Zweifel, dass ihr mich zu einem besseren Menschen gemacht habt. Das heisst nicht, dass ich ein guter Mensch bin – aber ein besserer als vor fünf Jahren. Klüger und reicher an Erfahrung zumindest. Zum Bestmöglichen meiner Schutzbefohlenen.

Der Weg dahin war steinig und schwer. Hätte ich am 8. Oktober 2009 gewusst, was noch vor mir liegt – ich weiss nicht, ob ich ihn eingeschlagen hätte. Zum Glück hat es mir damals keiner gesagt. Denn heute bin ich froh, dass du mich losgeschickt hast. Heute vor fünf Jahren.

Du bist für immer in meinem Herzen – grüsse mir bitte auch Mogwai, LouLou, Omar und Thillie ♥

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Eines Tages werden wir uns wiedersehen. Und bis dahin versuche ich es besser zu machen. Besser als bisher. Jeden Tag aufs Neue.

Das ist dein Erbe.