Nachdem ich endlich begriffen hatte, welch grosse Verantwortung ich als Tierhalter trage, und dass es definitiv nicht reicht, das Beste nur zu wollen, versuchte ich mich darin, das Bestmögliche zu tun.
Nach → Sahibs unnötig langem Todeskampf und → Mogwais ebenso unnötigem Leiden, stürzte meine Welt ein: Ich hatte bei beiden auf ganzer Linie versagt. Ich hatte bis zu diesem Punkt meine Verantwortung als Tierhalter komplett unterschätzt, war der Aufgabe ganz offenkundig nicht gewachsen und musste also dringend dazulernen.
Als Erstes wechselte ich die Tierarztpraxis. Ich liess mir in einem Schweizer Katzenforum einige Zürcher Kliniken empfehlen und schrieb jener, die mir den modernsten Eindruck machte, eine E-Mail, in der ich freundlich aber bestimmt darauf hinwies, dass ich alte, chronisch kranke und behinderte Katzen habe – ja: auch solche aus dem Ausland – und sie mir bitte direkt sagen möchten, falls sie da eine „kritische“ Haltung haben, so dass ich weitersuchen kann.
Die Antwort der noch heute dort tätigen Assistentin war herzerwärmend ♥
Als Nächstes las ich mich in alles ein, was bei meinen Katzen bisher diagnostiziert worden war. Namentlich hier genannt Omars CNI und Mathildes → FIV. Ich vermied dabei Communities, da ich keine Horrorgeschichten wie zB. über Mathildes FIV damals, sondern so weit vorhanden Fakten wollte. Das ist jetzt keine Kritik an Communities – sie sind nur oftmals einfach nicht der richtige Ort, um sich inhaltlich auf womöglich dereinst lebenswichtige Entscheidungen vorzubereiten. Aber ich erfuhr damals in einer Community grossartige emotionale Unterstützung dabei, diese teils sehr schweren Entscheidungen dann auch durchzuziehen – das ist die Stärke von Communities ♥
Und dann kam unsere grosse Prüfung. Das Jahr 2012.
Es wäre zu viel, alles hier nochmals zu erzählen, und einigen von euch geht die ewige Leier wahrscheinlich auch schon langsam auf die Nerven 😛 Doch der Zeitraffer zeigt vielleicht jenen, die uns noch nicht kennen, welche Lawine der Angst, des Schmerzes und auch des Lernens uns damals plattwalzte.
Ich beginne den Rückblick sinnigerweise dort, wo alles anfing, und beschränke mich auf die Aspekte, um die es mir hier geht:
Februar 2012
Ruhe vor dem Sturm
Anfang Februar beginnt der damals 22-jährige CNI-Patient Omar stark abzubauen – sein Zahnfleisch ist extrem entzündet und er nimmt weiter drastisch ab. Iwon verkracht sich mit Omars Homöopathen – man trennt sich im Streit. Na – Hauptsache, man trennte sich.
März
5. März: Schock-Diagnose für Mathilde. Beim jährlichen Kardio-Schalltermin (wegen HCM) zeigt sich, dass einer von Mathildes rechten Lungenlappen kollabiert ist. Nur eine OP kann die Ursache klären und mutmasslich – wenn überhaupt – ihr Leben retten. Sollte sich bei der OP zeigen, dass ein Tumor oder ein Infekt schon weit fortgeschritten ist, würde man sie schlafen lassen. Die OP wird schliesslich für Donnerstag, den 8. März, angesetzt. Ein langer Leidensweg nimmt seinen Lauf…
8. März: Mathilde übersteht die OP mit Bravour! Kein Tumor, „nur“ ein Abszess.
Schicke Frisur:
12. März: Mathilde darf nach Hause.
Mathilde braucht unendlich viele Medikamente, die sie aber brav annimmt. Sie erholt sich langsam, aber stetig.
Auch Omar hält sich derweil tapfer. Er speichelt sich zwar regelmässig voll und muss von mir entsprechend regelmässig „gebadet“ werden, um den blutverschmierten Kleister aus seinem Fell zu bekommen – aber ansonsten ist er fidel und munter. Wohlwollende Menschen empfehlen mir dennoch, „dem ein Ende zu setzen“.
21. März: Omar muss nun doch in Narkose – die Zahnfleischentzündung ist so schlimm, dass man nicht mehr drumrum kommt. Erneut wird mir geraten, ihn direkt einschläfern zu lassen, weil er die OP ja eh kaum überleben könne. Oder sonst die OP zu unterlassen, weil er ja dabei sterben könnte. Ich sehe das nicht ein: Ihn direkt töten oder sonst leiden lassen, weil ihn die Hilfe töten könnte?
Bei der OP sollte sich herausstellen, dass seine Zähne wider Erwarten in gutem Zustand sind – er aber eine urämische Anämie hat, die es notwendig macht, 2x pro Woche zur Infusion zu fahren. Gut, dann machen wir das.
Mathilde erholt sich derweil weiter von der schweren OP:
23. März: Mathildes Fäden werden gezogen. Inzwischen weiss man, dass ein eingeatmeter Fremdkörper Ursache für den Lungenlappenkollaps war. Also keine weiteren Folgen zu erwarten, keine Krankheit.
April
12. April: Die schlimmste Nacht überhaupt: → Ich fand Mathilde gegen 0.30 Uhr erstickend halb unter dem Sofa. In der Notaufnahme konnte ihr Leben in allerletzter Sekunde gerettet werden.
Diagnose: Perikarditis, Herzbeutelentzündung. Eine Krankheit, die bei Katzen eigentlich gar nicht vorkommt.
Wieder eine endlose Zeit der Ungewissheit, des Hoffens und Bangens – des nicht Wissens, was richtig oder falsch ist… Die Ärzte im Tierspital kommen zum Schluss, eine erneute Brustkorböffnung sei Mathildes einzige Chance: Herzbeutelentfernung. Die OP wird auf den 25. April angesetzt.
Nette Menschen, die es wirklich gut mit uns meinen, raten mir davon ab, Mathilde erneut durch diese Strapazen zu schicken. Ich dachte natürlich darüber nach und kam zum Schluss: „Es gibt nur drei Möglichkeiten. 1. Ich lasse sie direkt einschläfern. 2. Ich lasse sie langsam ersticken – denn die Flüssigkeit wird bald wieder auf Lunge und Herz drücken. 3. Die OP. Ich wähle die OP.“ Wenn Mathilde die OP nicht überlebt, hatte sie dennoch wenigstens eine Chance.
Der eine oder andere meint, wie vielen notleidenden Katzen ich mit dem Geld für die OP helfen könnte, statt „nur einer“. Auch diese Überlegung nehme ich ernst: Mehrere Tausend Franken, was könnte man damit alles machen… Aber darf man so rechnen? Ich halte mich an Antoine de Saint-Exupery: „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Mehrmals täglich muss ich Mathildes Atmung kontrollieren: Maximal 40 Atemzüge pro Minute sind noch ok, 50 wären kritisch, bei 60 alles stehen und liegen lassen und ab zur Notaufnahme. Mathildes Atmung ist stabil zwischen 38 und 42. Ich schlafe nachts bei ihr auf dem Sofa.
23. April: Lucie kommt heute mit zu Omars Infusion, weil sie wieder geröchelt und gekeucht hat. Das wird schnell behoben, aber es zeigt sich, dass ihre süssen Vampirzähne raus müssen.
24. April: Lucie bekommt die Zähne gezogen und übersteht die OP einwandfrei. Vampirzähnchen in loving memory:
Lufie ift auch ohne Fangfähne fön:
25. April: Mein Geburtstag. Mathilde wird am Herzen operiert. Sie überlebt. Von nun an wird es UNSER Geburtstag sein. Meine herzensgute Freundin Cheesy half mir auf diesem so angstvollen und schmerzlichen Weg so sehr – danke! ♥
Doch Mathilde erholt sich nicht wie erhofft – das Bangen geht weiter.
30. April: Mathilde darf heim.
Mai
7. Mai: Mathilde schien sich inzwischen doch sehr gut gefangen zu haben, Atemfrequenz an der oberen Grenze knapp über 40. Beim Entfernen der Tacker im Spital wurde nochmal ein Schall gemacht. Die Flüssigkeit ist wieder da: Die OP habe nichts gebracht, die Entzündung sei wohl schon aufs ganze Herz übergesprungen – nichts mehr zu machen. Ausser: Cortison. Die letzte Hoffnung… Trotz FIV.
8. Mai: Wir beginnen mit dem Cortison. Wenig Hoffnung ist besser als keine.
9. Mai: Omar feiert seinen 23. Geburtstag. Und wir begehen auch LouLous ersten Todestag.
14. Mai: Mathilde hat Kardio-Kontrolle. Der worst case ist eingetreten: Das Cortison schlägt nicht an – Mathildes Herz vernarbt weiter. Die Ärzte geben sie auf.
Es folgt eine nervenaufreibende Zeit, in der ich (scheinbar) zwei sterbende Katzen begleite und oft nicht ein noch aus weiss. Ich messe Atemfrequenzen, wasche nun täglich einen verspeichelten Katzenopi ♥, vertüfftle mich darin, wie ich all die Medis in Katzis bekomme, fahre zweimal pro Woche mit Omar morgens vor der Arbeit zur Infusion in die Praxis – er geniesst diese Ausflüge. Aber ich muss irgendwie auch Job, Haushalt und alles andere irgendwie hinkriegen. Freunde kommen zu kurz, werden teils wütend, wenden sich von uns ab.
22. Mai: Kontrolltermin mit Omar und Mathilde. Mathilde ist stabil, aber sehr schwach. Omar baut nun radikal ab: nur noch 3 Kilo von einst über 7. Der Tierarzt will am 25. Mai entscheiden, ob Omars Lebensqualität noch ausreichend gegeben ist.
Es ist, als hinge ein Damoklesschwert über uns: Wie verbringt man „letzte Tage“?
25. Mai: Omar wiegt nur noch 2,8 Kilo. Aber der Tierarzt meint, Omar sei noch voll da – und solle noch bleiben dürfen.
Juni
Eine emotional sehr wacklige Zeit. Aber es gibt viele schöne Momente, die wir bewusster als sonst geniessen. Es ist wahnsinnig schwierig – irgendwie soll diese letzte Zeit „besonders“ sein. Wie dumm. Unsere Lebenszeit sollte immer besonders sein ♥
Juli
Mathilde nimmt zu, Omar ab. Erst freute ich mich über Mathildes Gewichtszunahme, bis mir klar wurde, dass diese zusätzlichen 400 Gramm auch Flüssigkeit sein können. Es stellt sich jedoch heraus, dass das runde halbe Kilo mehr durch und durch Mathilde ist, keine Flüssigkeit ♥
Omar wird inkontinent. Erst tappe ich in alte Muster und bin geneigt, dies auf seinen Gesamtzustand zu schieben. Aber ich habe ja dazugelernt: Der Tierarzt stellt einen Harnwegsinfekt fest, der schnell kuriert ist. Omar bleibt dennoch inkontinent. Der Parkett wird grossflächig mit Windelunterlagen abgedeckt. Omar kann ja nichts dafür. Der Parkett auch nicht.
18. Juli: Der Tierarzt hatte darauf gedrängt, dass wir Mathilde nochmal zum Kardio-Schall bringen, um zu sehen, wie es um die Herzentzündung steht. Grosses Erstaunen in der Kardio-Abteilung des Tierspitals: Mathilde ist stabil – weiterhin keine Flüssigkeitsansammlung.
27. Juli: Wir sind erneut beim Tierarzt wie so oft. Er gibt Omar noch letzte 24 Stunden – nun steht es fest: Omar tritt seine grosse Reise am 28. Juli um 11 Uhr an. Der Tierarzt erklärt mir sanft aber eindringlich, was nun mit Omar passieren wird. Ich weine. Der Tierarzt gibt Omar ein letztes Mal Schmerzmittel und seine Infusion, damit er seine letzten 24 Stunden einfach noch leben kann, ohne zu leiden.
28. Juli: Ein grosser Kämpfer hat diese Welt verlassen – der Übertritt war ganz sanft.
Omars Tod schmerzt mich sehr – so viele gemeinsame Jahre ♥ Doch es zerfetzt mich diesmal nicht. Der Tod steht nunmal am Ende eines jeden Lebens, das ist unvermeidlich. Was es auf dem Weg dorthin zu vermeiden gilt, ist Leid. Diesmal habe ich alles richtig gemacht.
August
Das erste Mal seit einem Jahr besuche ich wieder meine Familie in Berlin – zuvor war ich fast ein Jahr lang nicht mehr verreist um Omars Willen.
22. August: Das Wunder. Mathildes Kardio-Kontrolltermin ergibt: Sie ist geheilt – ihr Herz zeigt keine Entzündungsanzeichen mehr. Das war medizinisch eigentlich gar nicht möglich. Der Chef-Kardiologe hat Tränen in den Augen – er kann es selber nicht fassen und sagt: „Wenn eine das schafft, dann eine gebeutelte Strassenkatze – die sind so stark.“ War ich je glücklicher?
Zurück im Jahr 2014
Mathilde liegt gerade glücklich schnarchend neben mir auf dem Sofa ♥ Ich weiss nicht, wie viel Zeit ihr noch bleibt (das weiss man eh nie). Sie ist ca. 14 Jahre alt (eher älter gemäss Schätzung der Klinik), ist FIV-positiv, hat SDÜ, Herzprobleme… Aber sie geniesst ihr Leben, sie spielt auf ihren drei dürren Beinchen, meckert, geniesst die ersten Anzeichen des Frühlings. Und sie hat – HEY – die tiermedizinische Fachwelt mal eben umgehauen 😀
An Omar kann ich dankbar zurückdenken, ohne jedesmal in Tränen und Selbstzerfleischung auszubrechen ♥ Sein letzter Weg war richtig und gut begleitet von einem einfühlsamen und fachkundigen Tierarzt, der stets auf ihn und mich achtete.
Omars letzte Monate hier bei uns waren eine stete Zerreissprobe für mich. Ich hatte jedes Urteilsvermögen über sein Wohlbefinden verloren – ich pendelte immer nur zwischen der Sorge, ihn zu früh aufzugeben oder aber ihn zu lange hier zu halten. Er war am Ende kein schöner Anblick mehr (fürs Auge – fürs Herz war ers immer) – ich habe auch keine Fotos mehr von ihm gezeigt. Einerseits, um seine Würde zu wahren, anderseits weil bei seinem Anblick wohl viele entsetzt einen Schritt zurückgewichen wären. Doch Omar war das Einerlei: Er sah zwar teils aus wie ein blutverklebtes strubbeliges Gerippe, sprang aber dennoch weiterhin auf die Küchenanrichte, ging auf die Terrasse, spielte sogar noch mit den anderen Zwerglis.
Aber an jenem 27. Juli, als es „so weit war“, sah sogar ich das in seinen Augen: Er war müde, unendlich müde.
Wer diesen Weg noch nie oder vielleicht erst einmal so traumatisch wie ich damals bei Sahib gehen musste, traut sich womöglich zu wenig oder auch zu viel zu. Man kann sich ohne eigene – wiederholte – Erfahrungswerte auf „so etwas“ nicht emotional vorbereiten – ich glaube nicht, dass das geht. Aber man kann sich thematisch und dahingehend darauf vorbereiten, dass man sich eingesteht, keine Ahnung zu haben, was nicht nur emotional auf einen zukommt. Und bereit zu sein, dazuzulernen, indem man Fehler nicht beschönigt, sondern daraus lernt. Auch aus den Fehlern anderer. Damit ist sowohl Tier wie Mensch geholfen ♥
Und darum wird mein Rat in allen Krankheitsfällen immer nur einer sein: Sucht euch einen fähigen Tierarzt, der sowohl seine Patienten wie auch seine Kunden stets ernst nimmt. Fürchtet nicht den Tod eures geliebten Wegbegleiters, sondern sein Sterben. Erspart eurem geliebten Wesen nichts, was klischeehaft als „stressig“ gilt. Wir haben Verantwortung übernommen – lasst sie uns wahrnehmen.
Sterbebegleitung für jemanden, für den man die vollumfängliche alleinige Verantwortung übernommen hat, ist schwer, ja. Aber: Sie kann auch in gewisser Weise „schön“ sein. Doch, ehrlich ♥ Man kann einem geliebten Wesen bis zuletzt an der Seite stehen und es dann sanft an der Hand nehmen, um es in Liebe, Geborgenheit und Respekt loszulassen.
Seid tapfer, wenn es so weit ist, und lasst euch auf eurem Weg nicht beirren ♥
Siehe dazu auch unser neues Kapitel: → Der Abschied
„Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.“
Antoine de Saint-Exupery
…und dann wäre da noch das sich das Tierchen geliebt fühlt und es gutes Pflegepersonal hat das sich vorbildlich um es kümmert…
❤
Mathildchen ich trink ein Glas veganen Wein auf dich. Du wirst mindestens 28 Jahre alt, wahrscheinlich 30 Jahre sogar.
Auf das alle gesund bleiben..
Liebe Grüße Tanja
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Der Kardiologe meinte damals auch: „Mathilde wird nun mindestens 100 – was spricht dagegen?“ ♥ Ich bin sehr sehr froh, dass wir nun seit Felizes Mittelohrgeschichte schon recht lange keine Krankheitsfälle mehr hatten *auf-holz-klopf* und Prost! 😀
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Deine Worte finde ich genau richtig. Man ist verantwortlich für die einem anvertrauten Lebewesen und da gehört halt nun mal alles dazu. Auch das harte, das weniger schöne. Die Entscheidungen.
2012 war ein heavy Jahr. Und du hast all die harten Hürden hervorragend gemeistert.
Ach Liebes……. du hast so ein riesengrosses Herz und alle deine Schützlinge einfach ein enormes Glück, dass sie bei dir gelandet sind.
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♥ ♥ ♥ Liebe Cheesy, ich danke dir nochmal von ganzem Herzen für deine Hilfe in dieser schweren Zeit, deine Unterstützung und deinen Beistand, der sogar so weit ging, dass du mir nicht nur im Tierspital Händchen gehalten sondern mich auch zwischendurch zum Essen „gezwungen“ 😉 hast ♥ Danke!!! ♥
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Nicht dass ich jetzt das Gefühl hätte wirklich soviel getan zu haben – aber immer gerne wieder ♥
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Wenn man das großartige Glück hat, empathisch zu sein und einen „guten Bauch“ zu haben, dann weiß/spürt man einfach, was geht und was nicht, wann es Zeit ist und wann man sich noch Zeit lassen kann. Das Gemeine ist nur, nen wirklichen Rat kann man sich von keinem holen. Außer eben medizinisch fachkompetenten Beistand. Aber sonst? Niemand kennt das eigene Tier so gut wie man selbst.
Und wieder wollte ich wegen Omar anfangen zu weinen.. und wieder war es nur ein Ansatz, bis direkt das lächeln folgte. Keine Ahnung wie ich es beschreiben soll.. nicht das mir Omar „egal“ wäre, auch wenn ich ihn nie persönlich kennenlernen durfte.. vielmehr spüre ich in dem Moment wo ich fast traurig werde eine Art „inneren Frieden“ der das überstrahlt. Es ist eben so ein Gefühl, binnen Nanosekunden.. zu schnell um es richtig zu fassen und zu begreifen.. Und auch wenn ich mich abstrampel um die richtigen Worte zu finden… irgendwie sagt mir mein Bauch, ich müsst mich nicht abmühen, du weißt was ich mein! Oder?!
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♥ Liebe Tanja, was du über Omar schreibst, berührt mich sehr ♥ Ja, ich glaube, ich weiss, was du meinst. Ich war damals selbst ein wenig erstaunt, dass mich keine Flut der Trauer hinfortriss, sondern es irgendwie friedlich war. Als sein toter Körper dort lag, und ich ihn zurücklassen musste, fühlte es sich nicht an wie ein Zurücklassen – und so sagte ich zum ihm nur: „Komm, wir gehen jetzt nach Hause“. Ich wünsche wirklich jedem, der diesen schweren Weg gehen muss, diesen inneren Frieden ♥
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Puuuhhh, schnief; tief durchatmen!
Obwohl ich trotz der Entfernung doch so hautnah „dabei“ war, wir endlos geschrieben und telefoniert haben, macht es mich fast stumm, diese Zusammenfassung zu lesen 😦
Welche Pein, welche Qual, welche Freude, welcher Frieden.
Wie, um alles in der Welt, mein Herz, hast du das überstanden????
Weißt du Liebste, das was du gebetsmühlenartig völlig zu recht wiederholst, ist schlussendlich das, woran es mannigfaltig scheitert::
FINDE DEN NONPLUSULTRA TIERARZT!!!
Das ist, mit Verlaub gesagt, die absolut schwierigste Übung.
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Liebste Babs – ich habe das alles unter anderem auch dank der tollen und liebevollen Unterstützung von grossartigen Menschen wir dir überstanden ♥ Danke auch dir von ganzem Herzen nochmal ♥
Die Übung mit der Tierarztsuche hast du ja gerade selber mit Entsetzen erleben müssen 😦 Ich weiss, dass das nicht leicht ist, gerade wenn man nicht in einer grossen Stadt lebt, wo die Auswahl halt auch grösser ist. Oftmals scheitert es ja aber halt auch daran, dass man die Notwendigkeit nicht sieht, man es „umständlich“ findet oder 1000 andre Gründe – bis es womöglich zu spät ist. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ihr nun in der neuen Klinik gut aufgehoben seid! ♥
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Liebe iwon,
ich komme erst jetzt dazu hier einiges nachzulesen ❤
Ich muss gleich ins Bett hopsen, möchte es aber nicht unkommentiert lassen. Vor allem einen Absatz von dir nicht:
"Der eine oder andere meint, wie vielen notleidenden Katzen ich mit dem Geld für die OP helfen könnte, statt “nur einer”. Auch diese Überlegung nehme ich ernst: Mehrere Tausend Franken, was könnte man damit alles machen… Aber darf man so rechnen? Ich halte mich an Antoine de Saint-Exupery: “Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast.”"
Wie oft habe ich das gehört als wir vor der Entscheidung von Meekos OP standen. 2000€ einfach mal so für eine OP, die ggf. keinen Erfolg hat. Und ich finde das Zitat von Antoine de Saint-Exupery so passend – vielen Dank dafür!
Viele Fehler habe ich selbst gemacht, das weiß ich, und gebe mein Bestes es nun anders zu machen.
Auch vor Meekos OP fragte ich beide TK an, die eine TK war gleich sehr abweisend, als nur die Buchstaben FIV fielen, die andere war vielleicht teurer, aber ich wurde vollumfänglich betreut und das Wichtigste: Ich habe diesen Menschen dort Meeko gerne anvertraut! Es fühlte sich richtig an und es war es auch.
Wenn ich heute Meeko sehe – ein Goldschatz und wenn ich überlege wie er vor der OP war.. Ein Graus! Und da hätte ich ihm die OP verweigern und einfach ihn weiterleiden sollen?! Daran will ich nicht denken. Und jetzt hat er eben auch CNI – was solls. Er ist so voller Lebensfreude, warum soll ich das bitte beenden?!
Ich danke dir daher für deinen offenen und ehrlichen Worte.
Liebe Grüße an deine Fellnasen 🙂
Jenny mit Meeko und Milo 🙂
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Entschuldigunge bitte, aber ich hab was vergessen was mir auf der Seele brennt.
Wenn ein Tier gestorben ist, bitte bring es danach mit nach hause damit sich die anderen Tiere der Gruppe verabschieden können und wissen das es nicht verloren ging und man es suchen muss.
Das halte ich für ganz ganz wichtig. Ich hab dem Mösjö auch unser Mädchen mit nach hause gebracht, er hat für sie geschnurrt und Abschied genommen.
Er war nicht verzweifelt und hat sie gesucht, er wusste ja bescheid.
Tiere denken und Tiere trauern, es sind fühlende Wesen genau wie der Mensch.
Schnattchen wir vermissen dich so…
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Pingback: Ich gestehe: Ich habe versagt. Teil 2 | kamikatze-zwerglis
Richtige Kämpfer seid Ihr, Du und Deine Katzen! Mannomann, wenn ich das so durchlese – was habt Ihr mitgemacht. Aber irgendwie wächst man über sich hinaus, wenn es um das Wohlergehen der Fellis geht, das kenne ich auch. Hinterher fragt man sich, wie man das geschafft hat.
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Beim Lesen dieses Artikels sind ein ganz paar Tränen hier geflossen, hatte ich doch einiges schon vergessen, was bei euch alles passiert ist. Da hat ja eine Katastrophe die nächste abgewechselt. Deine Katzen sind alles kleine Kämpfer, und mich wundert das ganz und gar nicht, wissen sie doch, dass jeder von ihnen bei dir die schönste Zeit im Paradies hat. Ich habe durch dich schon so vieles gelernt, denn ich war ja jemand, der absolut keine Ahnung von Tierhaltung hat. Ich habe schon oft gehört und selber geglaubt: Ach, die Katze ist schon so alt, da kann man nichts mehr machen, das ist eben so. Dank Iwon bin ich eines Besseren belehrt und schon das allein ist es doch wert, dass du deine Erfahrungen mit anderen teilst.
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